Klimaschutz

Erhöhtes Krebsrisiko durch Pestizide im Schlafzimmer 

Eine Studie von Global 2000 zeigt, dass Innenräume mit einer Vielzahl von Pestiziden belastet sind.

Lydia Matzka-Saboi
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Pestizide im Schlafzimmer rauben einem nicht den Schlaf, können aber die Gesundheit gefährden. (Symbolfoto)
Pestizide im Schlafzimmer rauben einem nicht den Schlaf, können aber die Gesundheit gefährden. (Symbolfoto)
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Eine von der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) „Bienen und Bauern retten“ initiierte europaweite Untersuchung zu Pestiziden hat gezeigt, „dass Innenräume von Wohnungen, die an landwirtschaftlich genutzte Gebiete angrenzen, mit einer Vielzahl von Pestiziden belastet sind“. Die Untersuchung erfolgte anhand von Hausstaubproben aus Schlafzimmern von 21 Haushalten in 21 EU-Staaten – darunter auch Österreich.

Alle gezogenen Stichproben waren mit Pestiziden belastet. Der Durchschnittswert lag bei acht und der Maximalwert bei 23 Pestizidwirkstoffen je Probe. Jede vierte Probe enthielt Pestizide, die bei der Europäischen Chemikalienagentur EChA als möglicherweise krebserregend eingestuft sind. In 80 Prozent der Schlafzimmerproben waren Wirkstoffe nachweisbar, die im Verdacht stehen, die menschliche Fortpflanzung zu schädigen.

„Wir hoffen, dass der Nachweis von möglicherweise krebserregenden und fortpflanzungsschädlichen Pestiziden in den Schlafzimmern ein Weckruf für Zulassungsbehörden in der EU ist“, sagt Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker bei Global 2000.

Denn epidemiologische Studien zeigten laut Global 2000 gerade bei Anrainern landwirtschaftlich genutzter Gebiete ein erhöhtes Risiko für Fortpflanzungsschäden und Krebs. "Pestiziden mit negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sollten gemäß EU-Pestizidverordnung die Marktzulassung entzogen werden", betonen die Umweltschützer in ihrer heutigen Aussendung.

"Bienen und Bauern retten" ist eine noch zehn Tage laufende Europäische Bürgerinitiative, die sich für eine biodiversitäts- und klimafreundliche Landwirtschaft einsetzt und einen schrittweisen Ausstieg aus der Verwendung von chemischen Pestiziden fordert.

 Hier geht’s zu EBI Bienen und Bauern retten