Es war ein gewöhnlicher Frühlingsspaziergang im Mai 2020, als sich das Leben von Jasmin P. für immer veränderte. Die heute 32-jährige Mutter zweier Kinder wurde in der Au bei Stockerau von einer Zecke gestochen. Kein ungewöhnlicher Vorfall – doch das, was in den Monaten danach geschah, grenzt an einen Albtraum – wir berichteten.
"Ich hatte keine Wanderröte, keine akuten Beschwerden. Erst rund neun Monate später begannen plötzlich Lähmungserscheinungen", erzählt Jasmin. Sie kam ins Krankenhaus. Nach unzähligen Untersuchungen stand fest: Die Niederösterreicherin leidet an einer Multisysteminfektion. Neben Borrelien wurden auch Babesien und Bartonellen – weitere durch Zecken übertragene Krankheitserreger – im Blut nachgewiesen.
Was folgte, war ein schleichender Verfall ihres Körpers: Steifigkeit der Muskulatur, brennende Fußsohlen, Taubheit, Zittern, Gelenkschmerzen, Wortfindungsstörungen, Sehstörungen, Brain Fog, Lähmungen. Die Liste der Symptome ist lang.
Eineinhalb Jahre Antibiotikatherapie blieben wirkungslos. Inzwischen ist Jasmins gesamtes Muskel- und Bindegewebe massiv geschädigt; sie hat Spitzfüße entwickelt, ihre Gelenke sind instabil, und die Schmerzen sind konstant. "Ich bin zu 100 Prozent pflegebedürftig. Ich kann meine Beine nicht bewegen. Ich liege den ganzen Tag. Meine rechte Hand kann ich noch zum Essen benutzen", schildert die Mutter.
Die Situation belastet die ganze Familie: Ihr Mann versucht, Familie, Pflege und Arbeit zu vereinen. Neben seinem 40-Stunden-Job pflegt er Jasmin. Eine externe Pflegekraft, Physiotherapie und auch Antibiotika und Infusionen sind dringend notwendig, um Jasmins Infektion zu bekämpfen. Doch eine Infusion kostet 1.300 Euro. Auch für Physiotherapie würden rund 1.000 Euro monatlich anfallen.
"Ich weiß nicht, wie wir das finanziell stemmen können", sagt Jasmin. Vom Staat fühlt sich die Familie im Stich gelassen. Der Kampf um Pflege- und Rehageld war schwierig. Jasmin ist ausgesteuert, erhält weder Sozialhilfe noch vorläufige Pension. Ihr Pflegegeld wurde nur auf Stufe 1 (200 Euro im Monat) eingestuft – ein Schlag ins Gesicht. Reha-Geld wurde ihr zunächst nicht bewilligt – erst, als sie vor Gericht ging.
Für Jasmin ist die Situation ein Horror. "Aber Aufgeben ist keine Option", sagt sie. "Ich kämpfe – für meine Kinder." Ihre Tochter ist acht, ihr Sohn elf Jahre alt. Für sie will sie stark bleiben.
Die zweifache Mutter richtet sich mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit, weil sie allein nicht mehr weiterkommt. Sie hofft auf Unterstützung in Form von Spenden, um die dringend benötigte Therapie finanzieren zu können.
Spendenkonto:
Preinreich Jasmin
IBAN: AT74 3200 2000 0384 1590