Türkischer Hass-Prediger

Erdoğans Hetz-Imam besucht Islam-Vertretung in Wien

Er schimpfte über Israel und Homosexuelle – doch Wiens Islam-Vertreter rollten ihm den roten Teppich aus. Kritiker sprechen von einem Skandal.
Christoph Weichsler
05.05.2025, 17:15
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Er verharmlost Terror, schürt Hass gegen Israel und beleidigt Homosexuelle – trotzdem wurde Ali Erbaş, Chef der türkischen Religionsbehörde Diyanet, in Wien wie ein Staatsgast empfangen.

Erbaş gilt als enger Vertrauter von Recep Tayyip Erdoğan. Er steht der mächtigen Diyanet vor – der türkischen Religionsbehörde mit weitreichendem Einfluss bis nach Österreich. Am Freitag predigte er bei der Türkisch-Islamischen Union (Atib), dem größten Moscheeverein in Österreich. Am Samstag unterzeichnete er dann sogar ein Kooperationsabkommen mit der offiziellen Islam-Vertretung des Landes.

"Kooperation mit einem Hetzer"

In einer feierlichen Zeremonie einigten sich Erbaş und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural, auf eine engere Zusammenarbeit – unter anderem im Bereich Bildung.

Islam-Experte Eren Güvercin ist fassungslos: "Erbaş sprach nach dem Hamas-Terror vom 7. Oktober von einem 'Völkermord' durch Israel und einem 'perversen Glauben'. Er stellt das Existenzrecht Israels infrage und hetzt seit Jahren gegen Homosexuelle." Für ihn sei es ein Skandal, mit einer derart radikalen Figur ein Abkommen zu schließen.

Islam-Vertreter wiegeln ab

Auf "Standard"-Anfrage erklärte die Islamische Glaubensgemeinschaft, man teile "nicht jede Aussage" von Partnern, diese seien "für ihre Äußerungen selbst verantwortlich". Man distanziere sich "von menschenverachtenden Aussagen", nannte jedoch keine konkreten Beispiele. Brisant: Die umstrittenen Aussagen von Erbaş waren offenbar kein Thema beim Treffen.

Glaubwürdigkeit verspielt?

Güvercin bringt es auf den Punkt: "Die Islamische Glaubensgemeinschaft hat sich nach dem Hamas-Angriff öffentlich gegen Antisemitismus gestellt. Doch wie passt das zu einer Zusammenarbeit mit jemandem, der genau dieses Feindbild bedient?"

Er zieht einen drastischen Vergleich: "Würde ein katholischer Bischof mit einem rechtsextremen Hetzer zusammenarbeiten, wäre die IGGÖ die erste, die laut Rassismus schreit. Das ist Doppelmoral.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 05.05.2025, 18:04, 05.05.2025, 17:15
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