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Physiker mit Ansage – "E-Autos sind nicht vernünftig"

Der Grazer Physiker Georg Brasseur sieht in E-Autos nicht die Zukunft und wettert im "Heute"-Interview gegen das Klimaschutzministerium.

Christian Tomsits

Um den gesamten Energieverbrauch Europas mit grüner Energie zu versorgen, bräuchte der Kontinent 36-mal so viele Windräder oder 110-mal so viel Photovoltaikfläche wie heute – "das entspricht etwa der Fläche von Rumänien", rechnet Physiker Georg Brasseur von der TU Graz vor.

Nur durch den Ausbau erneuerbarer Energie alleine könne die Energiewende nicht gelingen. "Wir müssen Energie sparen", fordert der Wissenschaftler im "Heute" - Talk.

E-Autos "nicht sinnvoll"

E-Autos halte er mit der aktuellen Batterietechnik außerdem für "nicht vernünftig." Viel eher sollte man auch in Zukunft auf Verbrenner setzen – allerdings mit elektrischem Antriebsstrang, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden. Von der Politik im Klimaministerium hält der Grazer Wissenschaftler generell nicht viel. "Sie müssen weg von der Ideologie kommen", erklärt er.

Kryptowährungen verbrauchen zu viel Strom

Denn selbst wenn alle Klimaschutz-Vorhaben noch so konsequent umgesetzt werden, würde das nicht reichen, um die Treibhausgase ausreichend zu reduzieren. Und dann gibt es da noch riesige Stromfresser in der Welt: Blockchain-Technologien, die etwa so viel Energie wie ganz Italien verbrauchen? "Das halte ich wirklich nicht für sinnvoll – Verbote allerdings ebensowenig", schränkte er sich selbst gleich wieder ein.

Soll man trotzdem auf Windräder setzen? "Ja bitte", aber "bitte in Gegenden mit hohem Wirkungsgrad." Doch das sei nicht genug, denn zusätzlich bräuchte es aber auch die Möglichkeit der Energiespeicherung, um überschüssigen Strom zeitunabhängig nutzen zu können.

Im Gesprüch mit "Heute" wurden auch aktuelle Themen angeprochen: Auf die Frage, ob wir diesen Winter frieren müssen, meinte der Forscher nur forsch: "Hoffentlich nicht. "Durch die Kriegssituation rückt die Energiewende in den Hintergrund. Die Leute erleben jetzt, was es bedeutet, wenn auf einmal zu wenig Energie da ist." Damit könnten die Menschen nicht umgehen.

Heizen mit Gas effizent

Übrigens: Die physikalisch effizienteste Heiz-Methode auf den CO2 Ausstoß im Verhältnis zur Heizwärme berechnet, sei laut dem Wissenschaftler überraschenderweise Gas. Holz und auch Pellets schneiden da eher schlecht ab, produzieren zu viel Staub, "aber man sollte Heizen mit dem, was man hat", meint er.

Blackout: "Wann ist die Frage"

Auf einen baldigen Blackout bereite er sich der Energie-Experte allerdings trotzdem vor, denn er weiß: "Die Frage ist nicht ob es zum Blackout kommt, sondern nur wann." Jeder sollte daher Lebensmittel und Wasser für 1-2 Wochen zu Hause haben, so Georg Brasseur.

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