Fussball

Pichler: "Stöger ist ein Geschenk für junge Spieler"

Die Wiener Austria steckt weiter in der Krise. Finanziell, aber auch sportlich. Benedikt Pichler betont, wie wichtig Trainer Peter Stöger jetzt ist.

Sebastian Klein
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Benedikt Pichler über seinen Trainer Peter Stöger.
Benedikt Pichler über seinen Trainer Peter Stöger.
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Die Veilchen rutschten am Sonntag mit der Last-Minute-Niederlage beim Wolfsberger AC (2:3) auf Tabellenrang neun ab. Auf den angepeilten sechsten Platz, der zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt, fehlen den Wienern aktuell fünf Punkte. Der Vorsprung auf Tabellenschlusslicht Admira beträgt hingegen nur mehr drei Zähler.

Nach der Hinrunde herrscht am Verteilerkreis Ernüchterung. Auch nach dem Abschied von Ex-Trainer Christian Ilzer scheint sich unter dem letzten Meistertrainer, Peter Stöger, kein Erfolg einzustellen. Während Ilzer von Tabellenrang drei lacht, mit einem Sieg im Nachtragsspiel gegen Wolfsberg mit Sturm sogar noch den LASK überholen könnte, deutet bei der Austria derzeit wenig auf den erhofften Aufschwung hin.

Im Verein herrscht zudem große Unruhe. Im Geschäftsbericht wurde ein Minus von 18,8 Millionen Euro präsentiert. Die Fans forderten jüngst den Rücktritt von AG-Boss Markus Kraetschmer.

"Stöger? Der perfekte Trainer"

Stöger bleibt bisher von der Kritik der Anhänger weitgehend verschont. Vergangene Fehler in der Kaderplanung werden für das sportliche Tief verantwortlich gemacht. Doch wie sieht es das Team selbst? Dringt Stöger zur verunsicherten Mannschaft durch? Ja, glaubt man den Worten von Benedikt Pichler.

Der Angreifer war am Montag zu Gast bei "Dein Verein" auf "Sky". Dort brach er für seinen Coach eine Lanze: "Es ist ein Riesenunterschied, weil man weiß, was er schon erreicht hat, was er für eine Persönlichkeit ist. Es ist ein Geschenk für jeden jungen Spieler, dass er uns jetzt trainiert und eine Riesenchance für jeden von uns. Für das es sich lohnt noch einen Tick draufzulegen. Er ist ein perfekter Trainer für jeden jungen Spieler in dieser Phase. Umso mehr ist es schade, dass wir ihm derzeit nicht mit Punkten dankbar sein können. Es ist auf jeden Fall ein Riesenprivileg."

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    Die Austria-Saison 2020/21 in Bildern
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    Pichler verteidigt auch Routinier Markus Suttner, der sich zuletzt kritisch über die jungen Austria-Kicker geäußert hatte: "Ich finde sowas eigentlich cool, dass einer das sagt, was er sich denkt, ohne Angst davor zu haben, dass der eine oder andere die Augen verdreht. Ich habe das nicht persönlich aufgenommen, ich mache mir genug Gedanken, was ich besser machen kann. Ich finde es nicht schlecht, dass ein erfahrener Spieler laut wird und die Richtung vorgibt. Ich sehe nichts Negatives daran."

    "Müssen uns wieder reinkämpfen"

    Wie schätzt der 23-Jährige die sportliche Situation ein? "Derzeit ist es wirklich nicht einfach, wir sind von Beginn an relativ gut in die Saison reingestartet und haben dann den einen oder anderen unnötigen Punkt liegen gelassen. Wir sind in einer Phase, wo uns von allein nichts zukommt. Gestern war symbolisch dafür, in welcher Phase wir uns befinden", spricht er die knappe Niederlage beim WAC an. "Wir arbeiten jede Woche hart, haben viele junge Spieler, man sieht bei jedem, dass er weiterkommen will, kann keinem den Willen absprechen. Es ist schwierig nach jedem Spiel heimzufahren und sich die Frage zu stellen, woran es gelegen hat. In vielen Phasen sind wir nicht chancenlos, haben auch unsere Spielanteile, derzeit reicht es nicht, um Spiele zu gewinnen."

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      Die größten Austria-Spieler aller Zeiten
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      Sein Rezept für den geplanten Aufschwung? "In die Phase müssen wir uns wieder reinkämpfen, dass solche Spiele wie gestern auf unsere Seite kippen und nicht auf die vom Gegner. Ich finde unseren Teamspirit in Ordnung, es liegt an jedem von uns, dass er bei sich selbst anpackt und dafür kämpft, dass wir wieder in die Spur finden."

      Über seine persönliche Entwicklung seit seinem Wechsel von Austria Klagenfurt nach Wien sagt er: "Ich habe einen Riesenschritt von der zweiten Liga zum Rekordmeister gemacht und sicherlich merkt man einen Unterschied von der Erwartungshaltung. Was normal ist und gut ist. Es ist ein Privileg, dass man so eine Fangemeinde hinter sich hat. Es gibt nichts Schöneres im Fußball als mit so einem Verein erfolgreich zu sein. Das ist die Vision, die ich in meinem Kopf habe und für die ich kämpfen will. Ich denke, das hat jeder im Verein genauso."

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        Das Länderspieljahr 2020 steht im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Mit der <em>"Heute"</em>-Fotoshow behält ihr den Überblick.
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