In den vergangenen Jahren machte sich Prammer vorwiegend intern einen Namen: als federführender Stadtplaner der SPÖ. Vor wenigen Monaten verlor der Wegbegleiter von Langzeit-Stadtchef Klaus Luger aber überraschend seinen Chef: Sein Genosse stolperte über einen gewaltigen Polit-Skandal und musste zurücktreten.
Damit war der Weg frei für eine vorgezogene Abstimmung über den Bürgermeister oder die Bürgermeisterin. Gleich sieben Kandidaten – eine Frau, der Rest Männer – stiegen in den Ring. Am 12. Jänner setzten sich Prammer und FPÖ-Kontrahent Michael Raml durch. Am Sonntag entschied der Demokrat schließlich die Stichwahl für sich.
Die kommenden Monate werden für das Neo-Stadtoberhaupt fordernd: Die Rahmenbedingungen sind nicht nur angesichts der Querelen im Bund alles andere als einfach. Die Budgetlage ist angespannt, die Affäre in der Stadt wird Prammer noch länger beschäftigen. Außerdem muss sich der noch vergleichsweise unbekannte Politiker weiter profilieren.
Lebensgefährtin Anna ist ihm dabei eine wertvolle Stütze. Gemeinsam leben sie in Urfahr und erden und erholen sich bei Wanderungen. "Didi", wie sich der einstige Roadie der Hardcore-Punkrock-Band "Deadzibel" im Wahlkampf stets selbst genannt hat, kann auch bei Konzerten (Lieblingsband sind die Beatles) und Kinobesuchen gut abschalten.
„Ich mache meistens die Dinge, die sich gut in der Mikrowelle aufwärmen lassen. Die kann ich nämlich ins Büro mitnehmen.“Dietmar Prammer (50)Neuer Linzer Bürgermeister
Der 50-Jährige ist außerdem leidenschaftlicher Koch: Rindsgulasch darf es genauso sein wie Linsendal, verriet er vor kurzem im "Heute"-Interview. "Ich mache auch gerne asiatische Sachen gerne, meistens die Dinge, die sich gut in der Mikrowelle aufwärmen lassen. Die kann ich dann nämlich ins Büro mitnehmen."