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Ex-Parlamentsmitarbeiter fliegt bei Neonazi-Razzia auf

Der österreichischen Polizei ist ein riesiger Schlag gegen Neonazis in Wien und Niederösterreich gelungen. Es gab Hausdurchsuchungen in 24 Wohnungen. Unter den Verdächtigen soll sich auch ein ehemaliger Parlamentsmitarbeiter befinden.

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Unter den Verdächtigen befindet sich ein Ex-Parlamentsmitarbeiter (Symbolbild).
Unter den Verdächtigen befindet sich ein Ex-Parlamentsmitarbeiter (Symbolbild).
picturedesk.com

Wie der "Kurier" berichtet, fand eine riesige Razzia unter der Federführung des heimischen Verfassungsschutzes (BVT) statt. Es gab den Verdacht, dass Rechtsradikale womöglich heimische Sicherheitsunternehmen unterwanderten und sie dadurch zu Waffen gelangen könnten.

Mehr als 300 Polizisten waren dabei im Einsatz. 24 Wohnungen, davon 18 in Wien, vier in Niederösterreich und zwei in der Steiermark, wurden am Mittwoch von den Behörden gestürmt. Auftraggeber war die Staatsanwaltschaft Wien. Unter den 20 Betroffenen soll sich auch eine bekannte Person, die zeitweise im Parlament gearbeitet hat, befinden.

Zahlreiche Computer, Datenträger, Mobiltelefone und Devotionalien aus der NS-Zeit wurden bei den Hausdurchsuchungen sichergestellt. Auch entdeckten die Beamten eine kleinere Menge Cannabis. Die genaue Auswertung ist derzeit noch im Gange.

Burschenschafter und Sicherheitsmann im BVT-Ausschuss

Sieben Personen unter den Beteiligten seien im Sicherheitsgewerbe tätig und deshalb legale Waffenbesitzer. Unter den Verdächtigen ist zudem jener Burschenschafter, der als Sicherheitsmann im BVT-Ausschuss aufgetreten und 2018 enttarnt wurde. Angeblich soll bei der Durchsuchung bei dem ehemaligen Parlamentsmitarbeiter ebenfalls eine Schusswaffe gefunden worden sein. Ihm wird auch Kontakt zum führenden österreichischen Neonazi Gottfried Küssel nachgesagt.

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