Oberösterreich

23 Anzeigen nach Corona-Treffen: "Es ist schlimm"

Schon wieder! In Linz haben sich Mitglieder eines selbsternannten "Vereins" auf einem Grundstück getroffen. Ohne Maske, ohne Abstand. 

Peter Reidinger
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Auf diesem Grundstück fand das Treffen statt.
Auf diesem Grundstück fand das Treffen statt.
privat

Mehr als 20 Personen aus verschiedensten Haushalten haben sich am Samstag auf einem Grundstück in Linz-Dornach getroffen. Die Polizei rückte gegen 18 Uhr mit rund 15 Beamten an, löste das Treffen auf, es hagelte 23 Anzeigen. 

Ein Video von dem Einsatz wurde auf Youtube gestellt. Es zeigt, wie die Beamten zunächst vor einem Baustellengitter stehen. "Nachdem den Polizisten der freiwillige Zutritt verwehrt wurde, öffneten sie die Umzäunung und kontrollierten die anwesenden Personen", so die Polizei in einer Aussendung.

Auf dem Video sind mehrere Erwachsene und Kinder zu sehen, die sich auf dem Grundstück befinden, auf Bänken in einem Kreis sitzen. Als die Beamten die Anwesenden zu kontrollieren beginnen, macht sich Unmut breit. 

"Die Kinder fürchten sich, es ist schlimm"

"Also das ist heftig", sagt ein Mann, der die Szene filmt. Ein anderer meint: "Wir lassen uns von euch nicht einschüchtern, wir haben keine Angst". Man wisse ja gar nicht, was für einen Grund es geben könne, dass die Polizei da anrückt. "Das war ein Einbruch", ist sich einer sicher. 

"Die Kinder fürchten sich, es ist echt schlimm", sagt der Mann mit der Kamera weiter. Eine Polizistin versucht den Anwesenden zu erklären, warum solche Treffen vieler verschiedener Haushalte derzeit verboten seien. Antwort: "Das ist ja kein Treffen, das ist ja ein Gartenverein, Leute". 

"Ist ja alles Auslegungssache"

Zu den Beamten sagt ein Mann weiter: "Das ist ja alles Auslegungssache. Der Verein sagt, was das hier ist, und nicht ihr". Dass mehrere Personen gemütlich in einem Kreis sitzen, erklären die "Vereinsmitglieder" so: "Wenn Sie arbeiten, dann haben sie ja auch mal Pause". 

Rund eine halbe Stunde lang dauert das Video. Immer wieder betonen die Personen auf dem Video, was das für ein "Wahnsinn" sei, dass die Polizei hier anrücken würde. Als ein Beamter erneut erklärt, dass es nicht erlaubt sei, sich mit anderen Haushalten zu treffen, sagt der Mann hinter der Kamera. "Ich treffe mich mit einem Haushalt? Sie meinen wohl Menschen aus mehreren Haushalten – so ist es eigentlich korrekt!". 

Gebracht hat das Lamentieren nichts. "23 Personen werden wegen ihrer unerlaubten Zusammenkunft beim Magistrat Linz zur Anzeige gebracht", so die Polizei in einer Aussendung.

Schon in der Vorwoche war es auf dem Grundstück zu einem Treffen gekommen. Auch damals wurde mitgefilmt. Wie berichtet könnten die Beamten jetzt privat gegen die Veröffentlichung des Videos vorgehen - mehr hier.