Coronavirus
Polizei stoppt Impfaktion mit illegalem Covid-Impfstoff
Ein deutscher Mediziner und Unternehmer soll in Lübeck Dutzenden Menschen seine im Selbstversuch entwickelte Corona-Impfung gespritzt haben.
Am heutigen Samstagnachmittag hat die norddeutsche Polizei im Bereich des Flughafens Lübeck eine illegale Impfaktion gestoppt. Beim Eintreffen der Beamten hatte sich bereits rund 80 Personen vor dem Gebäude eingefunden, Tendenz rasant steigend. Weitere rund 150 Impfwillige waren bereits in der Abfertigungshalle versammelt und standen dort Schlange vor einem Büroraum, der eigens für die Impfungen hergerichtet worden war.
Dabei bestand der erschütternde Verdacht, dass bei der Aktion ein nicht zugelassener Impfstoff verabreicht worden war – und das wäre eine Straftat nach dem deutschen Arzneimittelgesetz (AMG). Der Flughafen gehört nämlich dem Unternehmer und promovierten Mediziner Winfried Stöcker. Der 74-Jährige hatte laut "Zeit" an seinem eigenen Corona-Impfstoff geforscht. Das alles im Selbstversuch, wie sein Büro im April 2020 bestätigte. Eine Zulassung dafür hat er bis heute nicht, dafür eine Strafanzeige am Hals.
Deshalb griff die Polizei gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) der Hansestadt Lübeck und in Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Lübeck hart durch und stoppte alles. Die Ermittler stellten daraufhin Impfproben, genutzte Spitzen sowie Impflisten sicher. An die 50 Personen sollen aber bereits vor dem Eingreifen der Behörden geimpft worden sein. Flugverkehr gab es zu diesem Zeitpunkt keinen.