Österreich

Kärnten: Polizei verschwieg Serien-Vergewaltigungen

Heute Redaktion
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(Symbolbild) Der Verdächtige konnte anhand von DNA-Spuren überführt werden.
(Symbolbild) Der Verdächtige konnte anhand von DNA-Spuren überführt werden.
Bild: Sabine Hertel

in der Nähe einer Klagenfurter Disko wurden seit 2015 mehrere Frauen vergewaltigt. Die Polizei wusste, dass es sich um einen Serientäter handelte, verschwieg dies aber längere Zeit.

Seit 2015 kam es bei einem Maisacker unweit einer Diskothek am Stadtrand von Klagenfurt immer wieder zu Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen: Einmal im Juni 2015, zweimal im August 2017, jeweils einmal im Juli, September und Oktober 2018 und einmal im Oktober 2019.

Aufgrund von DNA-Spuren konnten die Ermittler feststellen, dass es sich um einen Serientäter handelte. Am Wochenende wurde nun ein Schwarzafrikaner festgenommen, seine DNA-Spuren passten zu denen am Tatort.

Trotz ihres Wissens, dass es sich um einen Serientäter handelte, der immer in der Nähe des selben Platzes zuschlug, machten die Ermittler dies erst im November 2019 öffentlich – in Form eines Fahndungsaufrufs mit Phantombild. Auch der Betreiber der nahegelegenen Diskothek wurde nicht darüber informiert, wie gegenüber der "Kleinen Zeitung" bestätigt wurde.

"Panik, Hysterie und Verunsicherung vermeiden"

Die Öffentlichkeit sei vorher nicht informiert worden, weil man "Panik, Hysterie und Verunsicherung vermeiden wollte", sagte die Polizei. Erst im Oktober 2019 sei der Täter erstmals von einem Zeugen vage gesehen worden, woraufhin man ein Phantombild erstellen konnte.

"Jahrelang hat es keine Täterbeschreibung gegeben. Viele Opfer haben gar nichts, oder nur eine Hand gesehen. Sogar bei der Hautfarbe gab es unterschiedliche Angaben: einmal war es 'ein südländischer Typ', dann 'ein Schwarzer'", erklärten die Behörden.

Erhöhte Polizei-Präsenz

Die Polizei sei rund um die Disko verstärkt präsent gewesen, so die Exekutive. Der Geschäftsführer des Lokals wurde aber nicht informiert. Von Seiten der Diskothek wurde noch keine Stellungnahme abgegeben, da der Betreiber gerade krank sei, hieß es im Bericht.