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Polizisten erschossen – "Tat erinnert an Hinrichtung!"

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in Deutschland sind die Täter weiter auf der Flucht. Jetzt werden weitere Details bekannt. 

Nikolaus Pichler
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Die Straße am Tatort ist aktuell großräumig abgesperrt: Schwer bewaffnete Polizisten sichern das Gelände. 
Die Straße am Tatort ist aktuell großräumig abgesperrt: Schwer bewaffnete Polizisten sichern das Gelände. 
Sebastian Gollnow / dpa / picturedesk.com

Ganz Deutschland steht nach der Tötung zweier Polizisten während des Streifendiensts unter Schock. Jetzt hat sich auch Innenministerin Nancy Faeser dazu geäußert. "Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: "Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren", sagte die SPD-Politikerin gemäß dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Faeser habe dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz jede Unterstützung, die für die Ermittlungen benötigt würde, angeboten.

Der Beamte (29) und seine Kollegin (24) waren am Montag gegen 4.20 Uhr im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz auf Streifenfahrt. Im Zuge der Streife führten sie dabei auch eine Verkehrskontrolle bei einem verdächtigen Fahrzeug auf einer Kreisstraße durch. 

Polizisten meldeten Schüsse, dann riss Funkkontakt ab 

Laut "Bild" meldeten die beiden Beamten über Funk den Fund von totem Wild in dem Fahrzeug. Darauf nahmen die beiden Beamten das Fahrzeug genauer unter die Lupe. Kurze Zeit später ging bei der Leitstelle plötzlich ein hektischer Funkspruch ein.

"Die schießen auf uns!", meldeten die beiden Polizisten noch in letzter Sekunde, wie "Bild" berichtet. Dann riss der Kontakt via Funk ab. Den "Bild"-Recherchen hatte die Polizistin keine Zeit sich zu wehren. Ihre Pistole habe noch im Holster gesteckt, so das Medium. Ihr Kollege schoss dagegen sein ganzes Magazin leer, bevor ihn eine Kugel traf, heißt es weiter. 

Als Einsatzkräfte kamen, war Polizistin bereits tot

Laut den Recherchen der Tageszeitung war die Polizeianwärterin bei der Ankunft der Kollegen bereits tot. Der 29-jährige Polizist starb nur kurze Zeit später.

Ein Polizeisprecher schilderte gegenüber dem deutschen Medium den dramatischen Einsatz: "Die Kollegen kündigten über Funk an, dass sie ein Fahrzeug kontrollieren. Kurz darauf meldeten sie, dass Schüsse fallen. Kollegen fanden die beiden dann verletzt beziehungsweise tot auf." Aufgrund des Funkspruches gehen die Ermittler von mehreren Tätern aus.

Junge Polizistin war noch Studentin

Am Montag kamen weitere tragische Details zu dem Fall ans Licht. Die deutsche Gewerkschaft der Polizei (GdP) gab bekannt, dass die tote Polizistin noch Studentin war. Die Polizeianwärterin habe noch an der Hochschule der Polizei studiert. Ihr Kollege, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Kaiserslautern zum "Tagesspiegel" sei ein "erfahrener, guter Polizist" gewesen.

Aktuell ist die Spurensicherung vor Ort an der Kreisstraße, die seither gesperrt ist. Eine Beschreibung der Täter oder des benutzten Fluchtfahrzeuges liegen den Angaben zufolge nicht vor. Auch die Fluchtrichtung sei noch nicht bekannt, wie mehrere Medien berichten. Die Polizei hat die Fahndung mittlerweile auch auf das benachbarte Saarland ausgeweitet. 

Polizei-Hundertschaften im Großeinsatz

Mehrere Hundert schwer bewaffnete Polizisten stehen im Einsatz, auch die deutsche Militärpolizei unterstützt die Beamten bei der Fahndung. 

Die Polizei bittet die Einwohner, im Landkreis Kusel keine Anhalter mitzunehmen. Mindestens ein Tatverdächtiger sei bewaffnet. Die Polizei sucht nun mit einem Foto den 38-jährigen Andreas Johannes Schmitt. Auch die Staatsanwaltschaft bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe: Der Verdächtige habe braune Haare und trage einen Bart, so die Polizei.

Mittlerweile konnte die Polizei den Tatverdächtigen Andreas S. gefasst werden.
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