Großeinsatz der Hamburger Polizei auf der weltberühmten Reeperbahn Sonntagmittag. Beamte sollen um 12.30 Uhr einen randalierenden Angreifer niedergeschossen haben.
Am Vormittag hatten sich zehntausende niederländische Fußballfans im Vorfeld des EM-Matches Polen – Niederlande zu einem friedlichen Marsch in der Hansestadt versammelt.
Der Angreifer war laut "Bild" mit einer goldfarbenen Axt bewaffnet und soll im Trubel der Fußball-Fanzone auf Oranje-Anhänger und Polizisten losgegangen sein. Pfefferspray habe ihn nicht stoppen können, weshalb die Beamten selbst zur Waffe griffen.
Nach einem missachteten Warnschuss soll der Axt-Mann mit mehreren Kugel niedergestreckt worden sein. Augenzeugen-Bilder zeigen einen Unbekannten am Boden, umringt von zahlreichen Polizisten.
Die Hintergründe sind noch völlig unklar. Das Presseteam der Hamburger Polizei spricht in einer ersten Reaktion von einer "Person mit Spitzhacke und einem Brandsatz" und bestätigt den Schusswaffengebrauch eines ihrer Kollegen: "Der Angreifer wurde dabei verletzt und wird aktuell medizinisch versorgt." Aktuell wird offenbar von einem Einzeltäter ausgegangen.
Es ist der dritte erschütternde Vorfall innerhalb kürzester Zeit in Deutschland. Ende Mai kam es zu der blutigen Messer-Attacke auf dem Mannheimer Marktplatz, die schließlich dem Polizisten Rouven L. das Leben kostete. Deutschland trauerte erst vor zehn Tagen bei bewegenden Abschiedsfeiern im ganzen Land.
Der Schock war noch nicht überwunden, als sich schon der nächste Angriff ereignete. Erst am Samstag wurde ein Messer-Mann auf einer privaten EM-Party in Wolmirstedt, Sachsen-Anhalt, von Polizisten erschossen. Er hatte drei Menschen teils schwer verletzt, zuvor offenbar auch in einem Plattenbau eine Person getötet.