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Polizistenmord: Komplize half Andreas S. beim Wildern

Mit den tödlichen Schüssen will Florian V. nichts zu tun haben. Er soll ein Drogenproblem haben, in seiner Nachbarschaft ist er so gut wie unbekannt.

Heute Redaktion
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Nach dem Mord an zwei Polizisten steht Deutschland noch immer unter Schock. In Rheinland-Pfalz gedenken diese Polizeibeamten mit einer Schweigeminute an ihre getöteten Kollegen.
Nach dem Mord an zwei Polizisten steht Deutschland noch immer unter Schock. In Rheinland-Pfalz gedenken diese Polizeibeamten mit einer Schweigeminute an ihre getöteten Kollegen.
Daniel Löb / dpa / picturedesk.com

Fünf Tage nach dem Mord an zwei Polizisten in Deutschland gibt es mehr Informationen zum jüngeren der beiden Verdächtigen. Florian V. lebte demnach längere Zeit im Haus seiner Freundin in Sulzbach. Laut "Focus" habe der 32-Jährige das Haus aber später verlassen müssen, da seine Freundin ihn bei den Behörden nicht gemeldet hatte. Seine offizielle Anschrift war ein ehemaliges Hotel in der Nähe. Am Gebäude, das mittlerweile als Unterkunft für Sozialhilfeempfänger genutzt wird, ist auf einem Klingelschild sogar noch der Name von Florian V. zu finden.

"Blond und klein, kaum Zähne"

Auch bei seinem inoffiziellen Wohnort habe sich Florian V. nur wenig blicken lassen. Ein Bewohner sagt gegenüber Focus: "Meine Freundin hat mir gerade ein Foto von ihm geschickt. Ich lebe seit zwei Jahren hier, aber diesen Florian hab ich noch nie gesehen." Ein langjähriger Freund beschreibt den Verdächtigen gegenüber der "Bild" nur als "blond und klein, mit fast keinen Zähnen". Der 32-Jährige soll an einer Amphetaminsucht leiden. Ein anderer Anwohner kenne Florian V. zwar nicht, habe aber immer wieder beobachtet, wie Männer bei dem Haus Wild entluden.

Im Kofferraum des Wagens der mutmaßlichen Täter wurde ebenfalls erlegtes Wild gefunden. Der 38-jährige Beschuldigte Andreas S. war bereits wegen Jagdwilderei und Fahrerflucht polizeilich bekannt, sein Komplize Florian B. wegen Betrugsdelikten. Vorbestraft seien beide aber nicht. Es gebe Hinweise darauf, dass sie professionell und gewerblich wilderten, hieß es von Seiten der Ermittler.

10 Euro fürs Kadaverschleppen

Die Polizistin und ihr Kollege waren am frühen Montagmorgen im Landkreis Kusel bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden. Die Beamten waren in einem Zivilfahrzeug unterwegs gewesen, um gegen Eigentumskriminalität vorzugehen, sagte der Leiter des Polizeieinsatzes, Heiner Schmolzi. Weil die Kontrolle an einer Stelle stattfand, die dafür nicht geeignet gewesen sei, gehe er davon aus, dass die Polizisten das Fahrzeug mit den Verdächtigen stehend vorfanden. Vermutlich seien die beiden Beamten von einer Panne oder einem Wildunfall ausgegangen.

Nach Angaben des Anwalts von Florian V. gibt dieser zwar zu, am Tatort gewesen zu sein, die tödlichen Schüsse soll aber Andreas S. abgefeuert haben. Dieser habe den 32-Jährigen in der Tatnacht lediglich dafür angeheuert, die toten Tiere ins Auto zu verfrachten. Zehn Euro pro Tier habe Florian V. dafür bekommen.

Die Tatverdächtigen waren zunächst auf der Flucht, konnten am Montag jedoch im Saarland festgenommen werden. Andreas Johannes S. aus dem saarländischen Spiesen-Elversberg war zur Fahndung ausgeschrieben worden. Der Flüchtige wurde am Abend in Sulzbach in der Nähe seines Wohnorts festgenommen. Im Zuge der Durchsuchung mehrerer Objekte habe dann der zweite Tatverdächtige widerstandslos festgenommen werden können.

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