Mit so einem Anblick rechnet wohl niemand bei einer gewöhnlichen Verkehrskontrolle: In der Nähe von Aachen staunte ein Polizist Anfang September nicht schlecht, als er in den Kofferraum eines Kleinwagens blickte – und dort ein Shetland-Pony entdeckte.
Die überraschte Autofahrerin hingegen konnte das Aufsehen um ihre tierische Mitfahrerin überhaupt nicht nachvollziehen.
Die Rückbank des pinken Autos war umgeklappt, ein Teppich ausgelegt, und darauf stand ganz gelassen ein weißes Pony – samt Eimer mit Proviant. So entspannt wie auf einem Wochenendausflug, nur eben im Kofferraum.
Die Fahrerin wirkte unbeeindruckt vom erstaunten Beamten und erklärte selbstbewusst, es sei "alles völlig in Ordnung", schließlich sei das Tier "mit einem Führstrick an einem Metallbügel gesichert". Von einer Weiterfahrt wollte sie sich nicht abbringen lassen – doch der Polizist beendete die Spritztour an Ort und Stelle.
Die Polizei nahm den skurrilen Vorfall zum Anlass, eindringlich an die Gefahren mangelhafter Ladungssicherung zu erinnern. Was auf den ersten Blick putzig wirke, könne im Ernstfall lebensgefährlich sein: Nicht einmal ein Hund dürfe auf diese Weise transportiert werden, erklärten die Beamten – geschweige denn ein rund 150 Kilogramm schweres Shetland-Pony.
Bei einem Auffahrunfall mit Tempo 50 würde das Tier mit der Wucht von rund 7,5 Tonnen nach vorne geschleudert. Ein einfacher Führstrick könnte diese Kräfte niemals auffangen – und würde so zur tödlichen Gefahr für Tier, Fahrerin und andere Verkehrsteilnehmende.
Das Fazit der Polizei fiel entsprechend deutlich aus: "Auch wenn Ponys klein sind – sie gehören nicht in den Kofferraum, sondern in einen Pferdetransporter."
Die Autofahrerin zeigte sich dennoch uneinsichtig und verweigerte die Zahlung des angebotenen Verwarngelds in Höhe von 35 Euro. Gegen sie wurde inzwischen ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Das Pony selbst verfolgte die gesamte Kontrolle übrigens völlig unbeeindruckt.