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"Porno!" – Hooters-Girls wehren sich gegen Höschen

Die US-Fastfoodkette Hooters will ihre Kellnerinnen am liebsten in tangaartigen Shorts sehen. Jetzt hat das Personal eine Revolte im Netz angezettelt.  

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Deftige Burger und Chicken-Wings sind nur in zweiter Linie ein Markenzeichen der amerikanischen Fastfoodkette Hooters. Das Aushängezeichen Nummer eins sind die Hooters-Girls, die sich in engen T-Shirts und knappen Höschen um das Wohl der Gäste bemühen.

In den frühen 80er Jahren in Florida gegründet, handelte sich Hooters wegen seiner freizügigen und über Jahrzehnte unveränderten Uniformpolitik zunehmend die Kritik ein, sexistisch zu sein. 2012 und 2017 verbannte die Kette die knappe Bekleidung ihrer Angestellten – zumindest testweise. Das züchtigere Auftreten scheint nicht von Erfolg gekrönt gewesen zu sein.

Hooters-Girls fühlen sich mit neuem Outfit, als wären sie in Unterwäsche

Zumindest ist man wieder zum Altbewährten zurückgekehrt: Je knapper, desto besser. Statt der wie Shorts geschnittenen Höschen sollen die Angestellten nun solche anziehen, die vom Schnitt her an einen Tanga erinnern und noch mehr Haut zeigen. Statt voller Brüste soll offensichtlich nun auch das Hinterteil in Szene gesetzt werden.

Doch die Manager haben die Rechnung nicht mit dem Personal gemacht. Hooters-Angestellte haben auf Tiktok und anderen Kanälen der sozialen Medien mächtig Dampf abgelassen und mit Vorher-Nachher-Bildern gezeigt, wie sich die alte von der neuen Uniform unterscheidet. "Ich liebe meine Arbeit", schreibt eine von ihnen, "aber ich liebe es nicht, in Unterwäsche zu arbeiten".

"Shorts bedecken gar nichts mehr"

Eine Kollegin ärgert sich: "Diese Shorts bedecken gar nichts mehr. Und das ist das Problem und der Grund, wieso sich so viele von uns aufregen. Als ich vor einem Jahr eingestellt wurde, habe ich mich nicht verpflichtet, so etwas zu tragen." Eine Kollegin von ihr vergleicht die neue Arbeitskleidung in einem Video auf der Plattform TikTok sogar mit dem Outfit für einen Porno. 

Während sich einige amüsiert zeigen, dass es Hooters gelungen ist, die freizügigere Arbeitskleidung noch freizügiger zu machen, denken andere über die Kündigung nach. Tatsächlich schien Hooters das Tragen der neuen "Uniform" zunächst obligatorisch machen zu wollen, nach dem Motto: Tragen oder kündigen.

Die verärgerten Reaktionen in den sozialen Medien haben das Unternehmen nun aber zurückrudern lassen. Hooters-Angestellte könnten selbst entscheiden, ob sie sich in der neuen oder alten "Arbeitshose" wohler fühlten, heißt es nun.

Ob die neuen Unterteile bald auch in den Hooters-Filialen Europas zu sehen sein werden, ist offen. Eine Anfrage von 20 Minuten bei Hooters Schweiz blieb bislang unbeantwortet, auch Angestellte in den Filialen Zürich und Interlaken wussten nichts davon. Eine machte aber klar, was sie von noch knapperer Arbeitskleidung halten würde, nämlich gar nichts.

Woher kommt der Name Hooters?
Nach Angaben des 1983 gegründeten Unternehmens stammt der Name "Hooters" von der englischen Bezeichnung für Eule und leitet sich von dem Laut "hoo" ab, lautmalerisch für den Ruf der Eule. Das Tier steht auch im Logo der Fastfoodkette. Gleichzeitig steht "Hooters" umgangssprachlich auch für Brüste – ist allerdings als Ausdruck sehr veraltet.

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