Die Teuerung schlägt wieder zu. Diesmal trifft es mit voller Wucht die Haushaltsenergie. Ab 1. Jänner zahlen wir mehr für die Durchleitung von Strom und Gas bis zu unserer Wohnung, unserem Haus oder Betrieb – das sind die sogenannten "Netzentgelte".
Dieser Kostensprung ist durchaus spürbar. Im Durchschnitt zahlt jeder Abnehmer in Österreich im kommenden Jahr 73 Euro mehr für das Gasnetz (+23 %) und zusätzlich 60 Euro mehr für die Stromleitungen (+17 %) – insgesamt also 133 Euro. In Wien gibt es gleich ein sattes Plus von 154 Euro (siehe Tabelle).
"Diese Kosten spüren die Kunden", das sagt Energieexperte Walter Boltz. Und dann: "In den nächsten Jahren wird es wohl auch weitere Erhöhungen geben – wir können noch nicht sagen wie hoch."
"Ja, das sieht man schon, dass es die nächsten Jahre weitergeht", sagt auch Christoph Dolna-Gruber von der Österreichischen Energieagentur, "die Tendenz ist schon eindeutig."
Grund für diese Teuerungen: "Der Verbrauch wird immer geringer", sagt Dolna-Gruber. Generell steigen Haushalte und die Industrie aus Gas aus. "Gasnetzkosten müssen auf immer weniger Verbraucher aufgeteilt werden. Deswegen wird es pro Haushalt teurer."
Wenn also immer mehr Österreicher auf Wärmepumpen als Energieform umsteigen, steigen also für die anderen Kunden die Preise.
Das Gleiche gilt auch für das Stromnetz mit dem starken Anstieg der Haushalte, die auf Photovoltaik setzen.
Dazu kommen noch die Kostenfaktoren "Inflation und Personal", sagt Boltz. Wann kommt das Ende: "Irgendwann werden die Anbieter als Folge der schrumpfenden Kundenzahl, ihre Netze verkleinern, dann erst sinken kosten." Dieser Prozess dauert, laut Berater Walter Boltz, etwa fünf bis sieben weitere Jahre.