Michael van Gerwen sieht die angekündigte Erhöhung der Preisgelder im Profi-Darts ab 2026 als verdienten Schritt - kritisiert aber das bestehende Ranglistensystem. "Wenn du Weltmeister wirst, musst du zwei Jahre lang nichts tun und bleibst trotzdem oben", sagte der dreimalige Titelträger im Interview mit der Welt. Er plädierte für ein neues Punktesystem nach dem Vorbild des Tennis.
Die Professional Darts Corporation (PDC) schüttet ab 2026 insgesamt 25 Millionen pro Jahr aus. Der Weltmeister erhält dann eine Million - doppelt so viel wie bisher. Van Gerwen sieht diesen Schritt als logische Konsequenz der wachsenden Popularität des Sports.
Van Gerwen selbst konnte am vergangenen Wochenende weder bei der Premier League of Darts in Berlin noch beim European-Tour-Turnier in Riesa (GER) antreten. Der Grund: Van Gerwen hatte sich nach Angaben seines Profikollegen Vincent van der Voort bei einer T-Shirt-Anprobe für einen Sponsor den Nacken verrenkt.
Laut van der Voort konnte der dreimalige Weltmeister seinen Hals nicht mehr bewegen und musste daraufhin die Turniere absagen. "Er hätte wirklich gerne gespielt", so der Niederländer über Van Gerwen.
Den gestiegenen Hype um Wunderkind und amtierenden Weltmeister Luke "The Nuke" Littler sieht Van Gerwen kritisch: "Viele zeigen zu viel Respekt - das hilft ihm nur", so der 35-Jährige. Es gebe derzeit nur "zwei, die keine Angst vor ihm haben: Ich und Gerwyn Price".
Der Rest seien "Fanboys, die ihm in den Arsch kriechen". Als Hauptgrund für den Darts-Boom sieht van Gerwen auch nicht den 18-Jährigen, sondern den langfristigen TV-Vertrag mit Sky.