Teuerung besonders bei Rind

Preisschock bei Fleisch: "Bisher vielleicht zu günstig"

Die Rindfleischpreise in Österreich dürften weiter ansteigen. Der Grund: Rückläufige Produktion nicht nur hierzulande, sondern in ganz Europa.
Oberösterreich Heute
14.08.2025, 03:00
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Rindfleisch wird zum Luxusgut. Knapp ein Drittel aller österreichischen Rinderbetriebe befindet sich in Oberösterreich. Dennoch kommt der Großteil des Rindfleischs nach wie vor aus dem Ausland. Doch auch dort geht die Produktion zurück.

"Wir haben mittlerweile seit fünf Jahren in den großen Produktionsländern wie Frankreich, Deutschland, aber auch Irland rückläufige Produktion. Und das ist der Hauptgrund, warum die Preise in dem Ausmaß gestiegen sind", erklärt Werner Habermann, Geschäftsführer der ARGE Rind, gegenüber dem ORF OÖ.

„Die Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert. Höhere Kosten für Futter und Energie machen die Mast immer weniger rentabel“
Werner HabermannGeschäftsführer ARGE Rind

Auch in Österreich zeigt sich ein dramatischer Trend: In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Rindermastplätze um rund ein Drittel gesunken. Viele Betriebe gaben auf, weil die Einkommenssituation für Bauern schwierig war. "Die Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert. Höhere Kosten für Futter und Energie machen die Mast immer weniger rentabel", so Habermann.

Michael Wöckinger von der Landwirtschaftskammer sagte dazu kürzlich laut ORF: "Rindfleisch ist ein hochwertiges Produkt, in dem viel Arbeit steckt. Und da muss man sagen: Vielleicht war es bisher ohnehin etwas zu günstig."

Es kommt noch schlimmer

Nicht nur im Supermarkt, auch in der Gastronomie spüren Gäste die Teuerung. In Wien etwa musste ein Kult-Wirt in der Innenstadt den Preis für sein Wiener Schnitzel vom Kalb schon Anfang des Jahres um einen Euro anheben. Der Wirt erklärt den Grund: "Mein Rindfleisch-Verkäufer verlangt plötzlich 30 Prozent mehr."

Doch es kommt schlimmer. Bei einem neuerlichen Anruf diese Woche sagte er: "Die Preise steigen weiter, ich werde – wie viele andere auch – Anfang Herbst wieder die Preise auf der Karte erhöhen müssen."

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Wirte müssen mehr verlangen

Ähnlich in Oberösterreich: Michael Wenzel vom "Wia z'haus Lehner" in Linz spricht von enormen Mehrkosten. "2023 hat ein Tafelspitz bei mir 12 Euro gekostet. Heute verlange ich 17 Euro", so der Wirt. Innerhalb von drei Jahren stieg der Preis des Klassikers also um satte 5 Euro.

Was wir für Fleisch bezahlen, hängt nicht nur von den Landwirten ab. Auch Schlachtung, Verarbeitung und der Handel schlagen kräftig drauf. Diese zusätzlichen Kosten entscheiden mit, wie teuer das Steak oder der Tafelspitz schließlich im Regal landet.

Und nicht nur Rindfleisch treibt die Kosten nach oben: "Schokolade ist immer noch enorm teuer. Der Preis für Kaffeebohnen wurde um sieben Prozent hinaufgesetzt, und auch Gemüse kostet deutlich mehr", berichtet Wenzel.

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