Niederösterreich

Preisschock! Familie aus NÖ zahlt 10.000 € für Energie

Fassungslos starrt Karin T. aus NÖ auf die Rechnung von Wien Energie: Von gut 2.400 Euro schnellte der Betrag auf weit über 9.000 Euro im Jahr.

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Preishammer! Fast 10.000 Euro für Familie aus Bezirk Bruck
Preishammer! Fast 10.000 Euro für Familie aus Bezirk Bruck
privat

Karin und Alex T. sind beide erwerbstätig, im besten Job-Alter, haben ein nettes Haus im Wiener Speckgürtel – doch die aktuelle Rechnung von knapp 10.000 Euro der Wien Energie bereitet der Familie schlaflose Nächte. 

Plus 7.000 Euro bei weniger Verbrauch

"Rund 2.500 Euro Nachzahlung für Strom und Gas, obwohl wir weniger verbraucht haben und eine neue Monatsrate von über 750 Euro. Bis jetzt haben wir rund 250 Euro im Monat bezahlt. Ich frage mich, wie man das finanzieren soll?", so die 49-jährige Vierfachmutter aus dem Bezirk Bruck an der Leitha.

Konkret muss die Familie jetzt mit Anfang Juni 3.194,06 Euro (Nachzahlung plus erste Teilzahlung) sowie monatlich dann 752,40 Euro bezahlen. Aufs Jahr gerechnet: 9.213 Euro. Vorher: Knapp 2.500 Euro. Eine Steigerung im Jahr von knapp 7.000 Euro.

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    Karin T. aus dem Bezirk Bruck
    Karin T. aus dem Bezirk Bruck
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    Der Fehler laut kaufmännischer Angestellter: "Wir sind eine Familie mit vier Kindern, drei sind allerdings schon außer Haus und leben in einem Haus mit Garten. Vor einigen Jahren wurden wir mit Post und Telefonaten der Wien Energie überhäuft mit dem Anliegen doch auf den vermeintlichen Supertarif 'Optima Float' der Wien Energie umzusteigen. Und das haben wir leider getan", so die 49-jährige Mutter, die nun vor allem andere Kunden warnen will. 

    1.000 Energiekosten als Alternative

    Denn vor allem bei Float-Tarifen schossen die Preise bei Gas und Strom zuletzt durch die Decke - mehr dazu hier. "Wir haben mit Wien Energie gesprochen, man bot uns die gesamte Nachzahlung als Raten an. Dann zahlen wir aber 1.000 Euro im Monat - nur für Strom und Gas", sagt die Mutter kopfschüttelnd.

    Lisa Sophie Grohs, Sprecherin von Wien Energie bestätigt dies: "Besagte Familie hat sowohl bei Strom als auch bei Gas einen Float-Tarif. Dieser Tarif wird monatlich an den jeweils aktuellen Marktpreis angepasst. In der Vergangenheit konnten Kunden damit von sehr günstigen Marktpreisen profitieren und haben im Vergleich zu Standard-Angeboten mehrere hundert Euro im Jahr sparen können. Insbesondere seit letztem Herbst schlagen bei diesem Tarif-Typ aber die massiven Marktverwerfungen voll durch. Float-Kunden erhalten monatlich per Mail eine Information über ihren aktuellen Preis. Die Betroffene ist bereits seit mehreren Jahren Kunde und unterliegt damit auch schon lang keiner Bindung mehr. Ein Tarifwechsel ist jederzeit möglich. Wir bedauern es sehr, aber leider ist eine rückwirkende Tarif-Änderung nach der Jahresabrechnung für das vergangene Jahr nicht mehr möglich. Wir haben der Familie entsprechend eine Ratenzahlung über das gesamte Jahr für die Nachzahlung angeboten. Gerne können wir diese Option auch nochmals in einem persönlichen Kundengespräch durchgehen."

    "Leider können wir rückwirkend den teuren Float-Tarif nicht mehr ändern", so Wien-Energie-Sprecherin Lisa Sophie Grohs.

    "Im System haben wir gesehen, dass die Familie gestern bereits online den Tarif bei Gas auf einen Fix-Tarif mit 12 Monaten Preisgarantie gewechselt hat. Das wäre auch unsere Empfehlung gewesen. Bei Strom ist der aktuelle Float-Tarif günstiger. Hier würden wir empfehlen, den Preis weiter zu beobachten. Die Jahresabrechnung zeigt auch, dass die Familie einen relativ hohen Energieverbrauch hat. Wenn Interesse an einer Energieberatung zu Einsparungsmöglichkeiten besteht, können wir hier ebenfalls gerne unterstützen", so die Sprecherin abschließend.

    Dieser Behauptung kontert indes Karin T.: "Wir hatten in den letzten Jahren immer Nachzahlungen. Also wir haben uns sicherlich nicht mehrere Hundert Euro pro Jahr erspart."