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Priester gab 150.000 Euro Spenden für Porno-Seiten aus

Ein Priester auf der Insel Malta soll über Jahre insgesamt eine halbe Million Euro Spendengelder veruntreut haben.

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Er nahm das Spendengeld seiner Schäfchen und "amüsierte" sich. (Symbolbild)
Er nahm das Spendengeld seiner Schäfchen und "amüsierte" sich. (Symbolbild)
Markus Schreiber / AP / picturedesk.com

Ein katholischer Priester auf Malta soll laut Medienberichten 500.000 Euro an Spendengeldern veruntreut und davon bis zu 150.000 Euro für Pornografie ausgegeben haben. Die Staatsanwaltschaft verfolgte die sechsstellige Summe zu Unternehmen für Zahlungsabwicklungen zurück, welche mit Porno-Webseiten verbunden sind, die Live-Sex-Shows anbieten, wie die "Times of Malta" am Freitag berichtete. Der Beschuldigte Luke Seguna (39) soll Polizeiermittlern gesagt haben, er habe das Geld nach einer "sexuellen Krise", die er nach einem schweren gesundheitlichen Problem durchlebte, ausgegeben.

Verfahren läuft

Der Priester aus einer Pfarrei im Süden des kleinsten EU-Landes muss sich vor Gericht wegen Veruntreuung und Geldwäsche über einen Zeitraum von zehn Jahren verantworten. Er bekenne sich in allen Punkten für nicht schuldig. Des Weiteren werden ihm Betrug und Urkundenfälschung zur Last gelegt. Die maltesische Ortskirche suspendierte ihn wegen des laufenden Verfahrens.

Leben in Luxus

Vor Gericht wurde bekannt, dass Seguna Hunderttausende von Euro auf mehreren Bankkonten hatte, obwohl er lediglich ein Jahresgehalt von etwa 20.000 Euro bezog. Daneben besaß er eine Sammlung von fünf Motorrädern und zwei Autos. Sein Vermögen deponierte er auf zehn verschiedenen Bankkonten. Außerdem wurde im Prozess bekannt, dass er Schecks über mehrere Tausend Euro von einem Mann aus der Pfarrei bekam, der zur Zeit ihrer Ausstellung Demenz hatte. Mittlerweile ist dieser gestorben.

Spenden waren für Organisationen

Laut Staatsanwaltschaft erklärte der Priester, die Schecks seien eine Rückgabe für Spenden gewesen, die der ältere Mann zuvor erhielt. Das Scheck-Geld soll demnach für wohltätige Organisationen bestimmt gewesen sein. Bei einem ersten Gerichtstermin vor einer Woche klagte Seguna vor Gericht über Schmerzen im Brustbereich. Eine Ambulanz brachte ihn ins Spital.

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