Raubverdacht, Drogenhandel

Profi-Ringer vor Gericht, Zeugen zittern vor Rache

Gemeinsam mit vier anderen soll ein gefährlicher Ringer (26) in Wien Drogen mit sogenannten "Läufern" gedealt haben – die Zeugen zitterten vor ihm.
Christian Tomsits
01.12.2025, 16:59
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65 Kilo reine Muskelmasse in ein weißes Hemd gezwängt: Der in Wien lebende Tschetschene Magomed S. (26) musste gleich von mehreren Justizwache-Beamten begleitet werden, als er aus dem Häf’n in den Gerichtssaal am Wiener Landl geführt wurde.

Der mehrfache Federgewicht-Staatsmeister im Ringen (griechisch-römisch) musste sich als angeblicher Kopf eines Drogenrings vor Gericht verantworten, auch kriminelle Vereinigung lautete ein Vorwurf. Weil er seine sogenannten "Läufer" aber auch ausgeraubt haben soll, drohte ihm ein massiver "Würgegriff" der Justiz.

Der Staatsanwalt sprach von einem verstörenden "System aus Einschüchterung und Angst", das unter dem Kampfsportler geherrscht haben soll. Sogar aus dem Häf’n soll der MMA-Profikämpfer versucht haben, mit einem illegalen Handy Zeugen in den Schwitzkasten zu nehmen und zu bedrohen. Sie litten angeblich Todesängste vor dem Tschetschenen.

"Alles Blödsinn. Mein Mandant ist ein sympathischer junger Mann", bestritt sein Top-Verteidiger Florian Kreiner den Drogenhandel nicht, kämpfte jedoch wie ein Löwe gegen die Raubanklage an. "Er musste seinem Geld nachlaufen, weil seine Dealer das Zeug selbst wegkonsumierten", erklärte der Jurist.

Zu Schlägen, Einschüchterungen mit einem Messer oder einem (auf Video festgehaltenen) Kopfstoß vor einer Mäci-Filiale in Wien-Floridsdorf sei es nie gekommen. "Das war ein türkischer Gruß, so mit dem Kopf", rang der Ringer dem Richter ein müdes Lächeln ab. Handy und Brille habe er dem Opfer nur kurzzeitig "als Pfand" abgenommen. Prozess vertagt – Mitte Jänner läutet der Gong zur zweiten Runde.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 01.12.2025, 17:09, 01.12.2025, 16:59
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