Leser

Davor warnt Wiener Promi-Wirt bei Gastro-Öffnung

Mit Eintritts-Tests soll eine Wiederöffnung der Gastronomie jetzt möglich sein. Ein Promi-Wirt warnt aber davor, die Erwartungen zu hoch zu stecken. 

Marlene Postl
Teilen
Friso Schopper will bei einer Gastro-Öffnung auf jeden Fall aufsperren.
Friso Schopper will bei einer Gastro-Öffnung auf jeden Fall aufsperren.
Manfred Klimek

Mit der Lockdown-Lockerung am 8. Februar durfte nicht nur der Handel wieder aufsperren, auch körpernahe Dienstleistungen wurden dank Corona-Schnelltests wieder möglich. Dies sorgte für heftige Kritik von Seiten der Gastronomie, die Regel wurde von vielen als unfair empfunden. Zahlreiche Betriebe im Gastro- und Tourismussektor kämpfen seit Monaten um ihr Überleben, ein Wiederaufsperren würde diese Unternehmen möglicherweise retten. 

Nach Monaten fruchteten die Bemühungen der Gastro-Vertreter jetzt scheinbar. Berichten zufolge soll eine Öffnung der Gastronomie nun fix sein. Der genaue Zeitpunkt und die Auflagen zur Wiederöffnung sind noch nicht entschieden, trotzdem erheben sich schon zahlreiche Stimmen von Wirten, die darauf brennen aufzusperren. 

Szene-Wirt warnt vor zu hohen Erwartungen

So auch Friso Schopper, Betreiber der Champagner-Bar "Dosage" am Fleischmarkt 16. Während des Lockdowns verwandelte er seinen Betrieb in einen Delikatessen-Shop, um seine Stammgäste nicht auf dem Trockenen sitzen zu lassen. Trotz des großen Anklangs, den seine Idee fand, will Schopper zu seinen Ursprüngen zurückkehren. 

"Ich werde auf jeden Fall aufsperren. Ich habe viele liebe Stammgäste, die sich schon sehr darauf freuen", berichtet er im Gespräch mit "Heute". Doch der Szene-Wirt warnt vor zu hohen Erwartungen. "Nach dem ersten Lockdown habe ich alles für einen riesigen Ansturm vorbereitet. Der Andrang war nicht schlecht, aber im Endeffekt nicht so hoch, wie ich erwartet hatte." 

"Man kann keine zuverlässige Prognose über den Verlauf machen"

Bei der Öffnung von Österreichs Friseuren beobachtete man genau dieses Szenario: Der erwartete Ansturm blieb aus, viele Kunden verzichteten aufgrund der Testpflicht lieber auf einen Haarschnitt. Die Umsätze fielen nicht wie erwartet aus, bei vielen Dienstleistern machte sich die Enttäuschung breit. 

Obwohl er vor zu hohen Erwartungen warnt, bleibt Schopper optimistisch: "Man kann natürlich keine zuverlässige Prognose machen. Der Vergleich zwischen der Gastronomie und den Friseuren hinkt - zum Friseur muss man schließlich nur ab und zu, in eine Bar möchte man gerne öfter gehen."