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Promi-Wirt klagt: "Finde keinen Chefkoch unter 7.000 €"

Wintertourismus und Gastronomie leiden unter Teuerung und Krieg – Sepp Schellhorn ringt mit widrigen Bedingungen, will sich bald zurückziehen.

Clemens Pilz
Felix, Karola und Sepp Schellhorn
Felix, Karola und Sepp Schellhorn
Ingo Pertramer

Teuerung, Ukraine-Krieg und Personalnot liegen Gastronom Sepp Schellhorn (55) schwer im Magen: Der Ex-Neos-Politiker und Pächter zweier Skihütten in Salzburg musste sein Team nun von 85 auf 60 Mitarbeiter verkleinern, da immer weniger Skifahrer zum Einkehrschwung kommen. "Außerdem haben wir drei von sieben Hauptspeisen von der Karte gestrichen, um mit der reduzierten Belegschaft zurecht zu kommen."

Wegen Putins Angriffskrieg bleiben Touristen aus der Ukraine und Russland derzeit aus, bedauert Schellhorn. Die hohe Inflation tue ein Übriges: Auch die restlichen Skifahrer hätten keine Spendierhosen an, man rechne in dieser Saison mit 30 Prozent weniger Umsatz.

Kein Küchenchef unter 7.000 Euro

Verschärft würde die Lage durch Lücken im ohnehin schon geringen Personalstand. Gute Mitarbeiter seien rar und teuer – "Unter 7.000 Euro findest du heute keinen Chefkoch mehr!" – und Schellhorn bräuchte aktuell gleich zwei neue Küchenchefs für seine Betriebe.

Ab November will der umtriebige Wirt dann kürzer treten. Er gibt seinen Familienbetrieb, den Seehof in Goldegg, an Sohn Felix (u.) ab. "Für mich ein großes Glück! Ich sehe das mit großer Demut, denn es ist nicht selbstverständlich, dass man sich das antut. Gerade heutzutage, wo man sich im Tourismus schon beschimpfen lassen muss, wenn ein Cappuccino 3,40 Euro kostet."