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Rätselraten um befestigte Christbaumallee in Wien

In Wien-Leopoldstadt sah man am Samstag mit Asphalt befestigte Christbäume an leeren Parkplätzen. Anscheinend steckten Umweltaktivisten dahinter.

Robert Cajic
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    Am Tabor fand man am Samstagmorgen eine ganze Christbaumallee vor.
    Am Tabor fand man am Samstagmorgen eine ganze Christbaumallee vor.
    Leserreporter

    Am Tabor konnte man am Samstagvormittag ein recht ungewohntes Bild vorfinden. Auf den als Parkplätze angedachten Flächen am Straßenrand entdeckte Leserreporter Stefan eine fast 100 Meter lange Allee voller Christbäume, die er der Redaktion zusendete.

    Die Bäume wurden von Unbekannten kurzerhand mit Asphalt befestigt. Hinter dieser Aktion vermutet man Umweltaktivisten, die mit der Christbaumstraße ein Zeichen gegen den Umbau des erst 2020 vollendeten Radweges setzen wollen.

    Bezirksvorsteher möchte Radweg autofreundlicher gestalten

    Wie aus einer Meldung der "W24" Ende Dezember hervorging, möchte der Leopoldauer Bezirksvorsteher Nikolai den Anrainern wieder mehrAbstellplätze für ihre Pkws zur Verfügung stellen. Er könne sich einen stellenweisen Rückbau der asphaltierten Trennelemente vorstellen, verlautbarte er damals im Interview. Flächen zwischen den Bäumen wurden frei und sollen in Zukunft als Parkplätze dienen. Mit dieser Aussage holte man sich wohl den Unmut einiger Umweltaktivisten ins Haus.

    Protestaktion von Umweltaktivisten vermutet

    Beim "Pflanzen" der Christbäume handelte es sich um eine klassische "Nacht-und-Nebel-Aktion". Was ein Zeichen für den Umweltschutz sein sollte, könnte aber nach hinten losgehen: Die unzureichend und nur schwach mit Asphalt befestigten Christbäume können aufgrund des derzeit stark wehenden Windes zur Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer werden. 

    Eine "Message" der Unbekannten lässt auf eine geplante Aktion von Umweltaktivisten schließen. Auf einem der Christbäume hinterließ man einen Zettel mit der Frage: "Wer pflanzt uns?". Während die vorbeigehenden Leopoldauer mit dieser Frage konfrontiert wurden, stellte sich einige unter ihnen eine ganz andere: "Wüst mi pflanzen?"

    Wiens erste „Protected Bike Lane“ sorgte für Zündstoff

    Während viele Wiener den Radweg als sichere Verbindung in das naheliegende Nordbahnviertel genießen und dieser unkompliziert in die Wiener Innenstadt führt, haben einige Anrainer keine Freude mit damit. Der Radweg würde den Bewohnern nicht nur wichtige Parkgelegenheiten wegnehmen, die Entscheidung über die Radroute sei auch komplett ohne Einbezug der Leopoldauer gefällt worden. Ebenso negativ sehen viele Bewohner den Umstand, mit ihren Autos auf den Gleiskörpern der Straßenbahn fahren zu müssen.

    Die erste "Protected Bike Lane" in Wien ist der erste vom Autoverkehr geschützte Radweg und hat eine Fahrbahnbreite von 2,50 Meter. Gebaute Barrieren und Pufferzonen trennen die Fahrradfahrer von der Autofahrbahn und sollen so eine sichere Mobilität aller Verkehrsteilnehmer sicherstellen. 

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      Eindrücke der Corona-Demo in Wien vom 15.01.2022.
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