Ganz Österreich wurde im Februar durch eine unfassbare Gewalttat in Villach erschüttert: Ein 23-jähriger IS-Sympathisant attackierte am helllichten Tag mehrere Menschen mit einem Messer. Für einen 14-jährigen Schüler kam jede Hilfe zu spät, fünf weitere Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Ein Essenslieferant griff beherzt ein und beendete den Angriff, indem er den Täter mit seinem Auto stoppte. Kurz darauf nahm die Polizei den Syrer fest.
Der Verdächtige hielt sich mit gültigem Aufenthaltsstatus in Österreich auf und lebte in Villach. Er war 2020 als unbegleiteter Flüchtling ins Land gekommen und hatte ein Jahr später Asyl erhalten. Die Ermittler gehen aktuell von einer allein begangenen, kurzfristig entschlossenen Tat aus. Zeugen berichteten von religiösen Ausrufen während des Angriffs, Bilder der Festnahme sorgten zusätzlich für Aufsehen. Hinweise legen nahe, dass sich der IS-Fanatiker zuletzt über soziale Netzwerke radikalisiert haben könnte – sein Umfeld will davon jedoch nichts bemerkt haben.
Exakt neun Monate nach der Bluttat hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt nun Anklage gegen den Syrer erhoben. Konkret wird dem 23-Jährigen die Verbrechen der terroristischen Straftaten (Mord und versuchter Mord), sowie das Verbrechen der terroristischen Vereinigung und das Verbrechen der kriminellen Organisation vorgeworfen.
"Der Syrer ist zu den ihm vorgeworfenen Taten geständig. Die umfangreichen Ermittlungen haben keine Nachweise auf Mittäter:innen erbracht", heißt es in einem Statement der Staatsanwaltschaft.
Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann eine 20-jährige oder lebenslange Freiheitsstrafe. Ein Verhandlungstermin vor dem Geschworenengericht am Landesgericht Klagenfurt steht noch nicht fest.