Ukraine

Putin-Söldner graben "Wagner-Linie" quer durch Ukraine

Vor dem kommenden Winter igeln sich Wladimir Putins Söldner in den besetzten Gebieten ein und errichten eine riesige Verteidigungslinie gegen Panzer.

Roman Palman
Putin lässt seine Söldner einen Verteidigungswall gegen Panzer-Angriffe quer durch Ukraine errichten.
Putin lässt seine Söldner einen Verteidigungswall gegen Panzer-Angriffe quer durch Ukraine errichten.
Screenshot RIAFAN

Die ukrainische Gegenoffensive ist nach der Befreiung der Stadt Lyman im Nordosten des Landes ins Stocken geraten, der nächste große Schlag Kiews soll laut russischen Quellen im Süden bei Cherson erfolgen. In der Tat ist die Stadt am rechten Dnipro-Ufer von höchster strategischer Bedeutung. Die Verwaltung der russischen Besatzer wurde bereits auf die andere Flussseite evakuiert, Zivilisten sollen folgen. Die russische Armee will derweil die Stadt "bis zum Tod" halten.

Obwohl für Beobachter in den vergangenen Wochen an der Front zwischen der bereits russisch-besetzten Stadt Lyssytschansk (Oblast Luhansk) und dem immer noch belagerten Bachmut (Oblast Donezk) kaum Bewegung auszumachen war, tut sich dort Bedeutendes. In dieser Ecke haben die Söldner der berüchtigten Gruppe Wagner das Sagen und diese bereiten sich nun mit Tonnen an Beton und schwerem Gerät darauf vor, die eroberten Gebiete gegen mögliche Panzer-Offensiven der Ukrainer noch vor der sogenannten "Schlammzeit" und dem nahenden Winter zu verteidigen.

1/9
Gehe zur Galerie
    Mehrere Reihen von Betonblöcken ziehen sich mittlerweile kilometerweit durch den Osten der Ukraine.
    Mehrere Reihen von Betonblöcken ziehen sich mittlerweile kilometerweit durch den Osten der Ukraine.
    Screenshot RIAFAN

    Spezialgerät im Einsatz

    Putins Männer fürs Grobe sind gerade dabei, nahe der Kleinstadt Hirske nahe Popasna und darüber hinaus eine kilometerlange Verteidigungslinie aus Panzersperren – auf den Boden gestellte Pyramiden aus Beton –, Wällen und Gräben zu errichten. Mit schwerem Spezialgerät, mindestens einer Pioniermaschine vom Typ MDK-3 aus der Sowjet-Ära, graben sich die Söldner quer durch das Land. Rund 800 bis 1.000 Meter weit sollen sie damit pro Tag kommen.

    Mit dem Aushub und der Errichtung der sogenannte "Wagner-Linie" sollen Gebiete geschützt werden, die bisher von Separatisten-Kämpfern aus Luhansk verteidigt wurden. Der wohl wichtigste Grund: Damit will die Söldnertruppe eine solche Schmach wie bei Lyman in ihrer Kampfzone verhindern.

    1/5
    Gehe zur Galerie
      Überall zerstörte Gebäude in Popasna.
      Überall zerstörte Gebäude in Popasna.
      Victor Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

      "Wie Maginot-Linie"

      "Falls es zu einem Durchbruch des Feindes kommt, sind wir bereit ihn aufzuhalten. Die Gruppe Wagner gibt keine Positionen auf und geht auch mit wenigen Kämpfern immer in die Offensive", rühmt sich einer der Söldner im Gespräch mit der Agentur RIAFAN. Schon "in naher Zukunft" werde sich die "Wagner-Linie" neben "legendären Befestigungen vergangener Kriege wie der Maginot-Linie" einreihen, heißt es im Propaganda-durchsetzten Bericht abschließend.

      Alle aktuellen Entwicklungen zum Ukraine-Krieg auf einen Blick >

      Das historische Vorbild hatte den Franzosen beim Angriff der Wehrmacht 1940 allerdings wenig geholfen: Deutsche Panzerverbände durchbrachen eine Schwachstelle in den Ardennen und umgingen so die Maginot-Linie. Anderthalb Monate später musste Frankreich im Waffenstillstand von Compiègne de facto kapitulieren.

      1/50
      Gehe zur Galerie
        <strong>10.05.2024: Kaleen raved Österreich ins Song-Contest-Finale Sie hat es geschafft!</strong> Kaleen hat uns in den Showdown am Samstag gesungen. Dort geht es dann um den Sieg. <strong><a data-li-document-ref="120035822" href="https://www.heute.at/s/kaleen-raved-oesterreich-ins-song-contest-finale-120035822">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
        10.05.2024: Kaleen raved Österreich ins Song-Contest-Finale Sie hat es geschafft! Kaleen hat uns in den Showdown am Samstag gesungen. Dort geht es dann um den Sieg. Weiterlesen >>
        JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com