Im Frühjahr 2022 war der russische Luftkriegskommandeur für die Bombardierung Mariupols zuständig. Dabei wurden unter anderem Krankenhäuser, Wohnblocks und ein Theater getroffen. Über 10.000 Zivilisten kamen dabei ums Leben. Durch diese Angriffe wurde Zaur Gurzijew in der Ukraine als "Schlächter von Mariupol" bekannt.
In seiner Heimat wurde der russische Major hingegen als Kriegsheld gefeiert. Im September 2024 wurde der 34-Jährige im Rahmen eines Regierungsprogramms sogar zum Vizebürgermeister der Stadt Stawropol ernannt. In dieser Stadt sollte Gurzijew nun auch seinen Tod finden.
Wie der Bürgermeister von Stawropol, Iwan Uljantschenko, bestätigt, kam sein Vize in der Nacht auf Donnerstag bei einer Granaten-Explosion in der Stadt ums Leben. Ein Video, welches in den sozialen Netzwerken verbreitet wird, soll die Explosion zeigen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein Mann auf einen anderen zugeht, beide wechseln ein paar Worte, dann plötzlich knallt es. Von offizieller Seite wurde bisher nicht bestätigt, ob das Video tatsächlich die letzten Momente im Leben von Gurzijew zeigt.
Russische Behörden sprechen jedenfalls von einem Terrorakt. Zudem ermittle man wegen Mordes und illegalem Waffenschmuggel. Als möglichen Attentäter hätten die örtlichen Ermittler einen 29-Jährigen identifiziert. Laut dem Gouverneur der Region Stawropol, Wladimir Wladimirow, ziehe man auch einen ukrainischen Anschlag in Betracht. Eine offizielle Bestätigung gibt es dafür allerdings nicht.
In der Ukraine zeigt man sich unterdessen froh über den Tod des ehemaligen Putin-Bombers. In zahlreichen ukrainischen Social-Media-Beiträgen ist der Tod von Gurzijew Thema. "Ein russischer Kriegsverbrecher hat bekommen, was er verdient", heißt es beispielsweise in einem Kommentar.
In der Vergangenheit hatte Kiew immer wieder Attentate auf russische Offiziere und Soldaten verübt, die für Kriegsverbrechen gegen die Ukraine verantwortlich waren.