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Radioaktiver Sahara-Staub in den Alpen entdeckt

Französische Forscher haben erhöhte Werte des radioaktiven Isotops Cäsium-137 festgestellt. Der Sahara-Staub gelangte sogar bis nach Österreich.

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Staub und Sand aus der Sahara hüllen das Rheintal in ockerfarbene Wolkenstimmung. Archivbild, 21. Februar 2004
Staub und Sand aus der Sahara hüllen das Rheintal in ockerfarbene Wolkenstimmung. Archivbild, 21. Februar 2004
DIETMAR STIPLOVSEK / APA / picturedesk.com

In den vergangenen Wochen wurde Europa gleich mehrmals von einem spektakulären roten Schleier überzogen. Kräftige Winde hatten Unmengen an Staub aus der Sahara in die Atmosphäre und über das Mittelmeer getragen. Auch aktuell kommt es wieder zu diesem spektakulären Phänomen – auch in Österreich.

Französische Forscher haben nun aber entdeckt, dass darin auch radioaktives Material enthalten war. Ein Team der Organisation zur Kontrolle der Radioaktivität im Westen (ACRO) hatte nach Cäsium-137 Werten in der Luft gesucht und wurde an der Grenze zur Schweiz fündig.

Die Abstriche von parkierten Autos aus dem französischen Jura wurden im ACRO-Labor mittels Gammaspektrometrie ausgewertet.
Die Abstriche von parkierten Autos aus dem französischen Jura wurden im ACRO-Labor mittels Gammaspektrometrie ausgewertet.
ACRO

Nebenprodukt der Kernspaltung

Wie der Fernsehsender Euronews berichtet, wurden die Tests am 6. Februar im französischen Département Jura durchgeführt. Dazu wurden unter anderem Staubpartikel von parkierten Autos entnommen. Die Werte des radioaktiven Isotops seien dabei eindeutig vom Durchschnitt abgewichen.

Der Stoff Cäsium-137 ist ein langlebiges Nebenprodukt bei der Spaltung von Uran. Es hat eine Halbwertszeit von rund 30 Jahren, selbst 200 Jahre später kann noch immer 1 Prozent Radioaktivität nachgewiesen werden. Laut Angaben von ACRO bestand aber durch den strahlenden Sahara-Staub zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko.

Foto des französischen Atombombentests "Gerboise rouge" am 27. Dezember 1960 in der Wüste von Algerien
Foto des französischen Atombombentests "Gerboise rouge" am 27. Dezember 1960 in der Wüste von Algerien
AFP / picturedesk.com

Rückstände von Atombomben

Die Ursache hinter der Radioaktivität ist in diesem Fall sogar hausgemacht. Die französischen Forscher erklären, dass die Strahlung auf französische Atomtests in der ehemaligen Kolonie Algerien zurückgeht. Die "Grande Nation" hatte am 13. Februar 1960 in der algerischen Wüste nahe der Stadt Reggane ihren ersten Atomtest durchgeführt.

Die Detonation des Projekts "Gerboise bleue" war vier Mal so stark wie diejenige im japanischen Hiroshima am Ende des Zweiten Weltkriegs. Auch nach der Unabhängigkeit Algeriens folgten noch drei weitere Tests. Anschließend wechselte Frankreich für seine Atomtests auf die eigenen Überseegebiete in der Südsee – auch dort haben die Einwohner noch unter den Spätfolgen zu leiden.

Saharastaub weiter in der Luft

Der Saharastaub weht weiterhin in Richtung Europa. Neben möglichen radioaktiven Partikeln transportiert er vor allem wichtige Nährstoffe wie Eisen. Laut Angaben von Meteorologen sind auch in Österreich heute und in den kommenden Tagen noch Saharastaubpartikel in der Luft vorhanden. Diese sorgen vereinzelt für Schleierwolken.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com