Heftige Stürze überschatteten die prestigeträchtige Flandern-Rundfahrt. Topfavorit Fabian Cancellara musste mit einem Schlüsselbeinbruch aufgeben. Der Niederländer Sebastian Langeveld kollidierte gar mit einem Zuseher. Der Sieg ging zum dritten Mal an Lokalmatador Tom Boonen.
Mit drei Triumphen schloss Boonen zu den Rekordsiegern auf, kein Fahrer hat das Traditionsrennen bisher öfter gewonnen. "Ich habe mich gar nicht immer so gut gefühlt", erklärte der 31-Jährige vom Team Omega Pharma-Quick Step. "Aber ich habe gewusst, dass ich mich auf meinen Sprint verlassen kann." 18 Kilometer vor dem Ziel hatte sich Ex-Weltmeister Ballan, der 2007 in Flandern triumphiert hatte, auf einer der schwierigen Kopfsteinpflasterpassagen abgesetzt. Boonen und Pozzato schlossen schnell zu ihm auf.
Österreicher abgeschlagen
Die Österreicher Bernhard Eisel und Daniel Schorn landeten nach 257 Kilometern mit zahlreichen Kopfsteinpflasterpassagen und Anstiegen von Brügge nach Oudenaarde, gesäumt von Hunderttausenden Zuschauern, nicht im absoluten Spitzenfeld. Eisel, zuletzt Dritter in Harelbeke, verrichtete als Kapitän des Sky-Teams sehr viel Arbeit. Seine Mannschaftskollegen Edvald Boasson Hagen und Juan Antonio Flecha, die sich im Rennverlauf mehrmals an der Spitze gezeigt hatten, verpassten aber ebenfalls die Top Ten.
Heftige Stürze
Cancellara wurde eine Verpflegungszone 61 km vor dem Ziel zum Verhängnis. Der Schweizer, Sieger von 2010 und zuletzt Zweiter beim ersten Frühjahrsklassiker Mailand - San Remo, zog sich bei einem Sturz einen Schlüsselbeinbruch zu. Der Zeitfahr-Olympiasieger verpasst damit auch die weitere Klassiker-Saison. Genauso wie der eingangs erwähnte Langeveld, der ebenfalls mehrere Knochenbrüche in Kauf nehmen musste.