Science

Rätsel vermutlich gelöst – er war "Jack the Ripper"

Eine neu entdeckte Krankenakte liefert Hinweise auf die Identität des berüchtigten britischen Serienkillers "Jack the Ripper".

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Hyam Hyams (Bild) soll "Jack the Ripper" gewesen sein.
Hyam Hyams (Bild) soll "Jack the Ripper" gewesen sein.
London Metropolitan Archives

Eine Mordserie aus dem 19. Jahrhundert gibt Forschern bis heute zu denken. Im Herbst 1888 wurden in London (England) mindestens fünf Morde an Frauen verübt – der Täter konnte nie gefasst werden. Er bekam das Synonym "Jack the Ripper" (dt. Jack der Aufschlitzer). Viele haben schon versucht, das Rätsel um den unbekannten Mörder zu lösen – bislang erfolglos.

Jetzt will die britische Hobbyforscherin Sarah Bax Horton die Identität des Mannes entdeckt haben. Hortons Ururgroßvater war Polizist, er stand im Mittelpunkt der Ermittlungen, als damals mindestens fünf Frauen nahe Whitechapel stranguliert, erstochen und danach mit einem Messer verstümmelt wurden. Unter den Dokumenten, entdeckte Horton Beweismaterial, das mit den Beschreibungen von Zeugen übereinstimmt. Es soll sich um Hyam Hyams handeln – ein Mann, der um 1888 im East End in London lebte.

Mitte 30, stämmig und breitschultrig

Laut der Amateur-Detektivin muss Hyam Hyams der Mörder gewesen sein: Als Zigarrenmacher wusste er, wie man ein Messer benutzt. Hyams war Epileptiker und Alkoholiker. Immer wieder wurde er in psychiatrische Anstalten eingewiesen. Sein Zustand verschlimmerte sich, nachdem er bei einem Unfall verletzt wurde und nicht mehr arbeiten konnte. Er griff seine Frau wiederholt an, weil er glaubte, dass sie ihn betrog. Schließlich wurde er verhaftet, als er seine Frau und seine Mutter mit einem Hackmesser angriff.

Augenzeugen beschrieben den Killer als einen Mann Mitte 30 mit einem steifen Arm und einem unregelmäßigen Gang. Er soll von mittlerer Größe und Statur, stämmig und breitschultrig gewesen sein. Nachdem Horton Zugang zu Hyams Krankenakten erhielt, war sie sich sicher: "Zum ersten Mal in der Geschichte kann Jack the Ripper anhand eindeutiger körperlicher Merkmale als Hyam Hyams identifiziert werden", sagt sie zum "Telegraph". Der Mann soll etwa 1,70 Meter groß gewesen sein und auf einem Foto, das 1889 in einer psychiatrischen Anstalt aufgenommen wurde, sei zu erkennen, dass er "auffallend breitschultrig war", meint die Britin.

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    Warnung der Redaktion.
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    Besonders gewalttätig nach epileptischen Anfällen

    In den medizinischen Aufzeichnungen von Hyams, der zum Zeitpunkt der Mordserie 35 Jahre alt war, wurde eine Verletzung vermerkt, die den Mann unfähig machte, seinen linken Arm zu strecken. Zudem soll er unfähig gewesen sein, seine Knie zu strecken. Er litt außerdem an der schwersten Form der Epilepsie mit regelmäßigen Anfällen.

    Aus den Akten geht hervor, dass sich Hyams' geistiger und körperlicher Zustand zwischen August und November 1888 verschlechterte. Im September 1889 wurde er endgültig eingewiesen und die Morde endeten. "Die Eskalation der Attacken stimmt mit dem gesundheitlichen Verfall von Hyam Hyams überein", meint Horton. "Besonders gewalttätig war er nach seinen schweren epileptischen Anfällen, was die Regelmäßigkeit der Morde erklärt."