Ukraine

Raketen-Streit – Moskau schießt sich auf Serbien ein

Die russische Führung verlangt jetzt von Serbien eine Erklärung zu eigenen Propaganda-Berichten über angeblichen Raketen-Lieferungen an die Ukraine.

Russlands Präsident Wladimir Putin führt weiter Krieg gegen die Ukraine.
Russlands Präsident Wladimir Putin führt weiter Krieg gegen die Ukraine.
MIKHAIL METZEL / AFP / picturedesk.com

Eigentlich pflegen Belgrad und Moskau ein eher enges Band, doch zuletzt bekamen Äußerungen des Kremls zur Balkan-Beziehung einen frostigen Unterton: Man sei zutiefst besorgt über Berichte zu serbischen Raketen-Lieferungen an die Ukraine, die zuerst im Februar in regierungsnahen russischen Medien erschienen seien, sagte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa. Sollten sie zutreffen, werfe dies eine "ernste Frage" im russisch-serbischen Verhältnis auf.

Maria Sacharowa ist die Sprecherin des russischen Außenministeriums unter Sergei Lawrow.
Maria Sacharowa ist die Sprecherin des russischen Außenministeriums unter Sergei Lawrow.
AP / picturedesk.com

Den Kreml-gesteuerten Berichten zufolge soll ein staatlicher serbischer Rüstungsbetrieb kürzlich etwa 3.500 Geschosse für Grad-Raketenwerfer geliefert haben, die sowohl von russischen als auch ukrainischen Truppen genutzt werden. Die 122-Millimeter-Raketen seien demnach über die Türkei und die Slowakei in die Ukraine geliefert worden.

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    <strong>Herbe Schlappe für Putin ein Jahr nach Kriegsbeginn:</strong> Seine Armee soll eine "epische Panzerschlacht"...
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    Evgeniy Maloletka / AP / picturedesk.com

    Serbien dementiert Lieferung

    Der serbische Außenministeter Ivica Dacic sagte dagegen, sein Land habe keine Waffen an die Kriegsparteien in der Ukraine geliefert. Waffenexporte müssten von seinem Ministerium genehmigt werden. "Serbien liefert keine Militärausrüstung in irgendein Land, die unserer Meinung nach irgendwie problematisch wäre", sagte Dacic.

    Serbiens Außenminister Ivica Dacic.
    Serbiens Außenminister Ivica Dacic.
    Burhan Ozbilici / AP / picturedesk.com

    Zuvor hatte bereits Verteidigungsminister Milos Vucevic versichert, sein Land habe keine Raketen an die Ukraine geliefert. Allerdings könnten sie über Umwege dorthin gelangt sein. "Wenn Privatunternehmen Waffen auf Märkten von Drittstaaten kaufen und dann anderen Unternehmen in anderen Ländern verkaufen, ist das keine Frage an Serbien. Das ist internationaler Handel", sagte Vucevic.

    Kosovo-Frage

    Serbien ist einer der engsten Verbündeten Russlands in Europa. Russland unterstützt den Anspruch Serbiens auf die frühere Provinz Kosovo, die sich 2008 mit westlicher Unterstützung für unabhängig erklärt hat. Serbien hat sich wiederum geweigert, wegen des Ukraine-Krieges Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Westliche Diplomaten fürchten, dass Russland Spannungen im Kosovo nutzen könnte, um die Balkanregion zu destabilisieren.

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      Eine Panzerhaubitze vom Typ M-109 A5Ö aus den früheren Beständen des österreichischen Bundesheeres wurde in der Ukraine in Trümmer geschossen.
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