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Raketen und Böller: Kurzer Knall - lange Folgen!

Heute Redaktion
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Alle Jahre wieder wird es zu Silvester vor allem eines: laut! Und gefährlich! Denn Knallkörper können nicht nur Verbrennungen, sondern auch dauerhafte Schäden am Gehör verursachen.

Bis zu 145 Dezibel erreicht ein Böller – lauter als ein startender Düsenjet. Die Schmerzgrenze des menschlichen Ohrs liegt bei durchschnittlich 120 Dezibel.

Unterschätzt wird vor allem der Schalldruck eines kurzen Knalls – der sogenannte Impulslärm. Univ.Doz. Dr. Herwig Swoboda, Vorstand der HNO-Abteilung im KH Hietzing, erklärt: "Das Ohr nimmt Schall mit zehn bis 50 Mikrometern langen Zellfortsätzen wahr – winzig klein, hochsensibel, wachsam, aber nicht unverwundbar. Ein unvermittelter Knall kann sie abknicken. Je näher die Lärmquelle und je halliger die Umgebung, umso leichter. Dadurch können die empfindlichen äußeren Haarzellen unwiederbringlich absterben."

Laut Experte Swoboda filtern diese äußeren Haarzellen die für uns wesentlichen Informationen aus dem Gesamtschall heraus. Ohne sie wird das Hören dumpf, unscharf, aber auch lärmempfindlich und unfähig, Stille zu empfinden. "Dort, wo sie fehlen, bleibt im Gehirn Ohrensausen zurück – eine Art Narbe einer gestörten Schallempfindung, die zum treuen Lebensbegleiter werden kann", erklärt Swoboda.

Schutz vor Schäden: Die Nähe von Silvester-Krachern meiden und einen Gehörschutz tragen.