"Wir hatten Chancen für fünf, sechs, wenn nicht mehr Tore", sagte Teamchef Ralf Rangnick nach dem bitteren 1:1 gegen Slowenien im Happel-Stadion.
"Für mich war es eines der besten, wenn nicht das beste Spiel, seit ich Teamchef bin. Über 75 Minuten kann man nicht besser spielen. Das war ein Klassenunterschied. Ich habe dem Team gesagt, ich bin hochzufrieden mit dem Spiel. Einzig das Ergebnis passt nicht."
Trotz Verpassen des Aufstiegs in die Gruppe A der Nations League und der mangelnden Chancenauswertung gegen lange Zeit unterlegene Slowenen zog Rangnick ein positives Fazit.
"Es war ein Spiel, das uns noch einmal einen Schritt nach vorne gebracht hat. Slowenien hatte keine Torchancen, auch das Tor war keine. Das haben wir selbst eingeleitet. Den Ball hat er auch nicht so getroffen, wie er wollte. Wir hatten eine Vielzahl an Chancen."
Auch zum hochkochenden Konflikt der Mannschaft mit der ÖFB-Verbandsspitze äußerte sich der Deutsche. Seine Kritik an der bevorstehenden Kündigung von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold erneuerte er.
ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer kam dabei wieder nicht gut weg. Seit einer Präsidiumssitzung Ende August, an der auch Rangnick teilgenommen hatte, habe er "gar kein Verhältnis" zum ÖFB-Boss. "Es gab null Kontakt."
Er habe sich gewundert, dass Mitterdorfer zuletzt von einem "guten und vertrauensvollen Verhältnis" gesprochen hatte.
Dass er als Teamchef hinschmeißt, sei laut Rangnick auch beim Aus von Neuhold kein Thema. "Es glaubt doch niemand, dass ich am 1. Mai zwei konkrete Angebote ausgeschlagen habe und mich für Österreich entschieden habe, dass ich wegen so etwas überlege, das Ganze sein zu lassen. Das würde niemand verstehen, und dazu ist die Verbindung zur Mannschaft, zum Staff und auch zum Land Österreich zu außergewöhnlich."
Deshalb werde er "sicher nicht" über einen Abschied vom ÖFB nachdenken, betonte Rangnick. "Das heißt aber nicht, dass wir zu allem, was passiert, Ja und Amen sagen."