Vor Kehrtwende

Rangnick wollte ÖFB-Star zu den Bayern mitbringen

Die Bayern-Planungen mit Ralf Rangnick waren weit fortgeschritten. Das System sollte geändert werden und ein ÖFB-Star nach München kommen.

Sport Heute
Rangnick wollte ÖFB-Star zu den Bayern mitbringen
Ralf Rangnick und die Bayern: "Keine einfache Entscheidung."
Imago Images

"Deshalb habe ich auf meinen Bauch vertraut, auf mein Herz gehört und mich dafür entschieden, weiterzumachen und hierzubleiben."

So begründete ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick sein Nein zu den Bayern bei der Präsentation des vorläufigen EURO-Kaders im Wiener Prater.

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"Das wollte ich nicht"

"Zweieinhalb Monate wirklich beides zu machen, das wäre fast unmöglich gewesen. Bei aller Energie, die ich verspüre, hätte irgendetwas darunter gelitten. Das wollte ich nicht", sagte Rangnick über die Bayern-Absage weiter.

"Die Entscheidung ist am 1. Mai am Vormittag gefallen. Das war keine einfache Entscheidung und keine einfache Zeit."

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    Im Großkader für die EURO und für die zwei letzten Testspiele gegen die Schweiz und Serbien sind 29 Spieler.
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    GEPA

    Am 24. April ging alles los

    Der Hintergrund: Rangnick hätte sofort bei der Bayern-Kaderplanung mitwirken sollen. Weil er Österreich aber auf die EM vorbereitet, erfolgte der Korb an die Münchner.

    Die "Sport Bild" berichtet am Mittwoch über interessante Details bei den Münchner Planungen mit Trainer Rangnick.

    Am 24. April legten sich die Bayern-Bosse fest, dass der österreichische Teamchef der neue Wunschkandidat ist. Zuvor hatten Xabi Alonso und Julian Nagelsmann abgesagt.

    Zwei Tage später bestätigt Ehrenpräsident Uli Hoeneß das Interesse bei einem Kongress in Frankfurt, sagt aber auch, dass Rangnick nur die dritte Wahl sei.

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      Österreich muss vor der EURO in Deutschland um einige Top-Stars zittern. Hier die Verletztenliste zum Durchklicken.
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      Nur Details zu klären

      Trotzdem verlaufen in der Woche darauf die Gespräche mit Rangnick gut. Die Bayern gehen davon aus, dass eine Verpflichtung klappt. Noch sind aber wichtige Details zu klären. Allen voran, ob er seinen Co-Trainer Lars Kornetka mitbringen kann. Das ist dem 65-jährigen Erfolgscoach wichtig.

      Die Bayern-Bosse gehen zu diesem Zeitpunkt fix davon aus, dass der Trainerdeal klappt. Die Planungen sind bereits weit vorangeschritten: Laut "Sport Bild" würde Rangnick weiter auf Joshau Kimmich bauen. Sein bevorzugtes System wäre eines mit zwei Stürmern. Dann wäre der Weg frei für Stuttgart-Torjäger Serhou Guirassy.

      Wunschspieler Schlager

      Auch einen ÖFB-Star will Rangnick nach München lotsen. Leipzig-Motor Xaver Schlager soll in Zukunft im Bayern-Mittelfeld Meter machen und so die Defensive stärken.

      Am 1. Mai entscheidet sich Rangnick um, hört dabei auf seinen Bauch. In München geht das Trainer-Chaos bis heute weiter. Rangnick-Liebling Schlager gibt am 4. Mai bekannt, dass er sich gegen Hoffenheim das Kreuzband riss. Bei der EURO muss Rangnick auf seinen "Liebling" verzichten.

      Auf den Punkt gebracht

      • Ralf Rangnick entschied sich, trotz des Angebots der Bayern, Österreich für die EM vorzubereiten, da er befürchtete, dass er beides nicht gleichzeitig bewältigen könne
      • Die Bayern hatten Rangnick als Wunschkandidaten für den Trainerposten ausgewählt, aber er entschied sich letztendlich dagegen, um sich auf die EM vorzubereiten
      • Geplante Transfers und taktische Änderungen für die Bayern wurden aufgrund seiner Entscheidung hinfällig
      red
      Akt.
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