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Rap-Fan (17) in Zelt auf Wiener Spielplatz erfroren

Jugendliche in Liesing trauern um ihren Kumpel: Ein junger Rap-Fan erfror am Sonntag auf tragische Weise im Holzzelt eines Kleinkinder-Spielplatzes. 

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Mahnwache in Mauer: In diesem Zelt verstarb der 17-jährige Bursch.
Mahnwache in Mauer: In diesem Zelt verstarb der 17-jährige Bursch.
"Heute"

Sonntag, kurz vor 11 Uhr ging ein dramatischer Notruf bei der Wiener Berufsrettung ein. Ein junger Bursch war leblos im Holzzelt eines Kleinkinderspielplatzes in Mauer aufgefunden worden. Sofort rasten die Einsatzkräfte zum Schauplatz der Tragödie unweit des bekannten Einkaufszentrums "Riverside". 

Körpertemperatur 26 Grad

Ein Notarzt begann mit der Reanimation des Rap-Fans, dessen Körpertemperatur nur noch 26 Grad betrug. Der 17-jährige Favoritner mit Wurzeln in Kurdistan wurde mit dem Hubschrauber noch in ein Wiener Krankenhaus geflogen – doch selbst die Kunst der Ärzte konnte nichts mehr ausrichten. Der Teenager verstarb "Heute"-Infos zufolge an einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Freunde trauern nun am Schauplatz der fürchterlichen Tragödie in Liesing um ihren Kumpel. Sie haben Kerzen entzündet und das T-Shirt, das der Jugendliche bei seinem Tod trug, zum Gedenken aufgehängt. Ein Zelt, in dem sonst Kleinkinder spielen, ist nun ein Mahnmal. "Warum wurde er nicht früher entdeckt?", fragen sich Passanten.

Freunde haben Kerzen entzündet und das T-Shirt, das der Bursch bei seinem Tod trug, aufgehängt.
Freunde haben Kerzen entzündet und das T-Shirt, das der Bursch bei seinem Tod trug, aufgehängt.
"Heute"

"Rapper-Droge" als Todesurteil

Fakt ist indes: Der viel zu frühe Tod des Nachwuchs-Kickers zieht auch Ermittlungen nach sich; der Einsatz wurde auf Anfrage bestätigt. Wie "Heute" erfuhr, sollen sich drei junge Männer eine Kodein-Mischung (Softdrink mit Opiat, in der Szene "Lean" oder "Purple Drank" genannt) zubereitet haben. Zumindest jener Bursch, der nach Konsum des Höllen-Drinks starb, dürfte bei eisiger Kälte eingeschlafen sein. Ein Kumpel von ihm wurde ebenfalls ins Spital eingeliefert – er ringt noch mit dem Tod. Von einem dritten Gleichaltrigen, der seine Kollegen zurückgelassen hat, fehlt indes (vorerst) jede Spur.

Hintergrund: Die gefährliche Modedroge Kodein
Kodein gilt als starkes Schmerzmittel und wird vorwiegend in Hustensäften verwendet. Es lindert bei Reizhusten die Beschwerden der Erkrankten verlässlich. Dennoch wird es, vor allem von jungen Menschen, nicht selten als Modedroge missbraucht, weil es eine dämpfende bzw. euphorisierende Wirkung entfalten kann. Vor allem im Deutsch-Rap behandeln die Idole der Teenager in ihren Texten den Missbrauch des verschreibungspflichtigen Schmerzmittels.
Wenn du oder deine Freunde ein Problem mit Drogen haben, kannst du dich an die Suchthilfe Wien direkt unter diesem Link wenden oder unter der folgenden Telefonnummer anrufen: jedmayer Krisentelefon: +43 1/4000-53799 (24h)