Seit Sommer 2023 ist Peter Stöger Sportdirektor von Zweitligist Admira, hatte das Ziel, die Südstädter in die Bundesliga zu führen. Nun deutet aber alles auf einen Abschied von den Niederösterreichern nach zwei Saisonen hin. Laut "ORF" wird Stöger neuer Trainer bei Rapid Wien. Eine Meldung, die sich mit "Heute"-Informationen deckt. Das Präsidium soll jedenfalls Grünes Licht gegeben haben, die Verkündung werde aber erst Mitte nächster Woche erfolgen, schließlich befindet sich die Admira aktuell noch im Aufstiegsrennen. Unterschrieben ist zwar noch nichts, die Weichen sind jedoch gestellt.
Der 59-Jährige galt schon seit der Trennung von Rapid-Coach Robert Klauß als aussichtsreicher Kandidat. Trotzdem kommt die Entscheidung für Stöger überraschend, war der Wiener doch seit Jahresende 2021 nicht mehr als Trainer aktiv, ist beim grün-weißen Erzrivalen Austria Wien eine Vereinslegende. Auch wenn Stöger in seiner aktiven Spielerkarriere 113 Mal für die Hütteldorfer auflief, neben 267 Einsätzen für die Veilchen.
Stöger kann schon jetzt auf eine erfolgreiche Trainerkarriere zurückblicken. Nach Stationen bei der Austria, der Vienna, dem GAK und in Wiener Neustadt führte Stöger die Veilchen in der Saison 2012/13 zum bisher letzten Meistertitel. Es folgten Engagements in Köln und Dortmund, die Rückkehr zur Austria als Sportvorstand und Übergangstrainer und ein halbjähriges Intermezzo als Coach bei Ferencvaros Budapest im Herbst 2021.
Da bekam Stöger auch deutlichen Gegenwind aufgrund seiner violetten Vergangenheit zu spüren. Die Anhänger von Ferencvaros verbindet eine Fan-Freundschaft mit dem harten Kern des Rapid-Anhangs. Deshalb gab es schon Proteste gegen die Verpflichtung des Wieners vor dem Beginn seines Ungarn-Engagements. "Wir wollen keine violetten Schweine. Stöger? Nein danke!"", schrieben die Ferencvaros-Fans im Mai 2021. Das Portal "Index.hu" verbreitete ein Foto des Transparents vor dem Ferencvaros-Stadion.
"Vielleicht habe ich auch ein bisschen diese Fan-Freundschaft unterschätzt. Fan-technisch habe ich jetzt nicht diesen Support gehabt, den ich mir gewünscht hätte", meinte Stöger mit etwas Abstand bei "Sky" über seinen Abschied aus Budapest nach bloß sechs Monaten, auf Platz drei der Meisterschaft liegend mit einem Punkt Rückstand zur Tabellenspitze. Er sei damals auch mit Fan-Vertretern zusammengesessen. "Trotzdem merkst du irgendwie, dass es nicht ganz stimmig war", so Stöger weiter.
Stöger spielte in zwei Perioden über sieben Jahre bei den Veilchen, trug aber auch zweieinhalb Saisonen lang das grün-weiße Trikot (1995 bis Jahresende 1997) und erreichte mit den Hütteldorfern das Europacupfinale 1996. Im Rahmen seines letzten Austria-Engagements hatte Stöger erklärt, er sei "von klein auf Austria-Fan, ein Bewunderer der 1978er-Mannschaft" gewesen.
