Gegen Universitatea Craiova hatte Rapid große Hoffnungen, wollte in der Conference League endlich anschreiben und die ersten Punkte holen. Daraus wurde aber nichts. Durch die 0:1-Niederlage befindet man sich am Boden der Realität – weiterhin null Punkte, letzter Tabellenplatz mit einem Torverhältnis von 1:8.
Die Ernüchterung war nach dem schwachen Auftritt groß. ÖFB-Star Nikolaus Wurmbrand zeigte sich resigniert, wusste, dass der Auftritt international nicht reichte. "Wir müssen uns heute selber hinterfragen. Mit dem Ball und gegen den Ball war es einfach zu wenig. Ich weiß selber nicht, warum. Es war einfach zu wenig heute", erklärte er gegenüber "Sky".
"Wir haben zu viele Fehler mit dem Ball gemacht und zu wenig Chancen herausgespielt. Und gegen den Ball haben wir die entscheidenden zweiten Bälle verloren. Es ist schwierig zu sagen, wieso, warum", führte der Senkrechtstarter der laufenden Saison aus. Auch Coach Peter Stöger sprach von einer "verdienten" Niederlage. Der Gegner sei über die vollen 90 Minuten das bessere Team gewesen. Der einzige Rapidler in Normalform: Wie zuletzt, der starke Paul Gartler. "Er hat uns wieder ein paar Bälle gehalten", so Stöger. Sein Resümee: "Am Ende war es einfach zu wenig."
Ob Rapid noch Chancen hat, international zu überwintern? Wurmbrand gab sich zweckoptimistisch. "Wir müssen uns auf uns konzentrieren, die letzten drei Spiele besser spielen – anders auftreten. Wir müssen schauen, was noch geht. Wir sind zuversichtlich, wissen aber auf jeden Fall, dass wir unser Niveau steigern müssen", erklärte der Angreifer, merkte aber auch an: "Wir müssen erstmal unsere Leistung auf den Platz bringen. Wenn wir so spielen wie heute wird es definitiv nicht reichen."
Für Sky-Experte Andreas Herzog ist Rapid "am Boden der Tatsachen angekommen." Sein hartes Urteil: "Du kannst im Europapokal ein Heimspiel verlieren. Das ist ja gar keine Frage. Aber nicht so, wie sie in der ersten Halbzeit aufgetreten sind." Vor allem die Defensive machte der ehemalige österreichische Nationalspieler als Schwachstelle aus. "Da sieht man, wenn der Cvetkovic nicht spielt, ist die Abwehr gleich um eine Eckhaus schlechter. Wenn die hinten den Raum hinter sich verteidigen müssen, was sie nicht können, dann wird es schwierig", fällte der 57-Jährige ein hartes Urteil.