Fussball

Schlimme Bilanz für Austria, Rapids hohe Personalkosten

Rapid hat als Achter von allen "Bullen-Jägern" die mit Abstand höchsten Personalkosten. Die Austria weist eine erschreckende Bilanz auf.
Sebastian Klein
30.11.2021, 15:16

Die Bundesliga gab am Dienstag die Finanzkennzahlen ihrer Klubs bekannt. Dabei wird deutlich: Bis auf die Austria, die bekanntlich in schweren Nöten ist, halten sich die Klub in der Corona-Pandemie weitgehend schadlos. Einzig Sturm (500.000 Euro) und die Admira (469.000) verzeichnen ebenfalls einen Verlust.

Der erschreckende Vergleich: Die Austria bilanziert mit einem Minus von 4,687 Millionen Euro. In diesen Stunden wird bekanntlich mit einem Investor verhandelt, der das Überleben sichern soll. Der Verein weist im Jahresabschluss knapp 80 Millionen Euro Fremdkapital, -19 Millionen Eigenkapital auf. Zuletzt hieß es von Seiten des Klubs, dass ohne einen Investor sogar die Insolvenz im Raum stehen würde.

Von der Austria standen zum Stichtag nur bisher ungeprüfte Zahlen zur Verfügung.

Pandemie bremst Umsatz

Der Gewinn hält sich bei allen anderen in Grenzen. Serienmeister Salzburg darf sich über knapp fünf Millionen Euro Gewinn freuen, mit Wolfsberg (1,491 Millionen) und Wattens (1,037) sind nur zwei weitere Klubs im siebenstelligen Bereich unterwegs.

Bei den Bullen sticht vor allem eines ins Auge: Sie knacken mit einem Umsatz von 112,122 Millionen Euro die 100er-Schallmauer deutlich. In Zeiten von Geisterspielen sind das stolze Werte.

Wenig verwunderlich ist der Leader auch in Sachen Personalaufwand die klare Nummer 1 in Österreich. Mit mehr als 53 Millionen hat der heimische Krösus in diesem Bereich mehr als doppelt so hohe Kosten als Rapid auf Platz zwei.

Rapid: Hohe Personalkosten, Tabellenrang acht

Die Hütteldorfer gaben 21,227 Millionen für Personal aus. In der letzten Saison schlug sich das noch in der Tabelle nieder. Die Wiener wurden Vizemeister. Aktuell sind sie hingegen nur Achter in der Tabelle. Damit liegen sechs Klubs vor ihnen, die deutlich weniger für ihr Personal ausgeben.

Auffallend: Während Salzburg einen annähernd gleichen, sogar leicht niedrigeren Wert als im Vorjahr aufweist (von 53,662 Millionen auf 53,302 Millionen), sind die Kosten bei Rapid sogar deutlich gestiegen. Der Rekordmeister gibt heuer um fast drei Millionen mehr für Personal aus (von 18,313 Millionen auf 21,227 Millionen).

Noch nicht in der Bilanz: Rapids Sommer-Transferfenster

Rapid kaufte im Sommer mit Emanuel Aiwu (750.000 Euro Ablöse) und Jonas Auer (200.000 Euro Ablöse) zwei neue Spieler, verpflichtete Marco Grüll, Robert Ljubicic und Kevin Wimmer ablösefrei, lieh Thierno Ballo von Chelsea aus. Die Abgänge erfolgten allesamt ohne Ablöse: Dejan Ljubicic (Köln), Mario Sonnleitner (Hartberg), Mateo Barac (Sotschi), Deni Alar (St. Pölten). Yusuf Demir wurde für eine Leihgebühr von 500.000 Euro an Barca verliehen. Die Katalanen besitzen eine Kaufoption über 10 Millionen Euro.

Mit 697.000 Euro Gewinn schrieben auch die Hütteldorfer gesamt schwarze Zahlen, verzeichneten einen Umsatz von 40,475 Millionen Euro.

Zurück zu den Personalkosten: In dieser Rubrik klafft nicht nur zwischen Salzburg und Rapid eine große Lücke. Die Wiener haben wiederum deutlich höhere Ausgaben wie der Drittplatzierte, Rivale Austria mit 13,2 Millionen. Dahinter folgt der LASK mit 12,9 Millionen.

Sprich: Rapid, Austria und der LASK geben viel für ihr Personal aus, können das sportlich derzeit aber nicht rechtfertigen. Die Veilchen sind Siebenter, der Stadtrivale Achter, die Linzer als Elfter gar nur einen Punkt vor Schlusslicht Altach.

Zum Vergleich: Mit lediglich 3,8 Millionen Euro Personalkosten hat Wattens nur einen Punkt Rückstand auf die beiden Wiener Klubs.

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