Die Stimmung in der Kleingartensiedlung nahe der Hauffgasse war bis zur Pandemie entspannt. Seit vier Jahrzehnten besitzt Roswitha (Name von der Redaktion geändert, Anm.) hier eine Parzelle, seit 10 Jahren wohnt sie ganzjährig hier. Vor rund fünf Jahren habe es dann begonnen: Es wurde sich nicht mehr an die 30er-Zone am angrenzenden Werkstättenweg gehalten, die Raser machen die Nachbarschaft seither unsicher.
"Die Autos rasen durch den Werkstättenweg. Meine Katze wurde überfahren und getötet", erzählt Roswitha. Die Belastung ist vor allem seit der Corona-Pandemie besonders spürbar, die 30er-Zone, die auf dem Werkstättenweg herrscht, wird seitdem zunehmend missachtet. "Wir haben auch Kinder hier", hebt Roswitha hervor.
Sie selbst besitzt die Gartenparzelle seit rund 40 Jahren, seit 10 Jahren wohnt sie das ganze Jahr hindurch dort. Vermehrt fällt ihr auch die Lärmbelästigung auf, wenn die Autos an ihrem Haus vorbeirauschen. "Natürlich ist das laut", klagt die 72-jährige, die Ruhe in ihrem Kleingartenverein kann sie nun kaum noch genießen.
"Ich habe bei der Bezirksvorstehung angefragt, ob man Rampen bauen kann, um die Geschwindigkeit zu reduzieren", so Roswitha. Doch ihr Wunsch wurde abgelehnt. "Heute" fragte bei der Bezirksvorstehung Simmering nach.
Wie sich herausstellte, war das Problem schon länger im Fokus der Bezirksvorstehung: "Dieses Anliegen wurde bereits im Jahr 2016 unter dem damaligen FPÖ-Bezirksvorsteher geprüft. Im Zuge einer Ortsverhandlung kam man damals zu dem Ergebnis, dass eine Bodenschwelle nicht erforderlich sei".
Auch was die Lärmbelastung angeht, würden Schwellen oder Rampen nicht helfen: "Es wurde festgestellt, dass das Abbremsen vor einer Schwelle eine höhere Geräuschentwicklung verursacht als das gleichmäßige Vorbeifahren. Zudem ergaben Messungen der Exekutive, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit in diesem Bereich nicht überschritten wurde. Die Kontrolle der Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung obliegt der Exekutive".
Die Prüfung der Problemlage bereits viele Jahre zurückliegt, bot die Bezirksvorstehung jedoch eine Lösung an: "Bezirksvorsteher Thomas Steinhart ist gerne bereit, das Anliegen erneut prüfen zu lassen, mobile Tempoanzeigen aufstellen zu lassen und die Exekutive um verstärkte Kontrollen zu ersuchen".