"War kein Zniachtal"

Raub am helllichten Tag – Opfer ringt Täter nieder

Ein Räuber wollte mit der Kameraausrüstung (Wert: rund 8.000 Euro) von Ferdinand M. flüchten. Der Wahl-Wiener sprintete hinterher, stellte den Täter.
Claus Kramsl
28.05.2025, 12:38
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Ferdinand M. war vergangenen Samstagnachmittag in der Nähe des Matzleinsdorfer Platzes in Wien-Favoriten unterwegs. Um den Hals hatte der passionierte Hobbyfotograf seine Canon-Kamera mit einem hochwertigen Profi-Objektiv. Wert des Equipments: stolze 8.000 Euro.

Auf dem schmalen Fußweg kamen ihm gegen 14.45 Uhr zwei Männer entgegen. "Einer rief immer ’Polizei, Polizei!’, das hat mich doch etwas gewundert. Sekunden später klärte sich die Sache aber dann auf: Einer der Entgegenkommenden wollte dem anderen offenbar das Handy rauben. Das ist ihm nicht geglückt", schildert der gebürtige Oberösterreicher, der schon lange in Wien wohnt.

Daraufhin dürfte der verhinderte Handyräuber den Hobbyfotografen als lohnendes Ziel ausgemacht haben: "Er stellte sich mir in den Weg, schnappte den Kameragurt und riss an. Es entstand ein Gerangel, bei dem wir zwei, drei Mal zu Boden gingen und der Gurt irgendwie über meinen Kopf rutschte", erinnert sich der 46-Jährige gegenüber "Heute".

„Wir haben gerangelt, gerieten dabei gefährlich nahe an die stark befahrene Triester Straße“
Ferdinand M.Raub-Opfer

Daraufhin schnappte sich der Täter die teure Ausrüstung und gab Fersengeld. Vom Adrenalin aufgepusht sprang Ferdinand M. auf die Füße und nahm die Verfolgung auf. Er holte den Senegalesen (37) schließlich nach kurzer Verfolgung ein und brachte ihn zu Boden. "Wir haben gerangelt, gerieten dabei gefährlich nahe an die stark befahrene Triester Straße. Unsere Köpfe waren schon auf der Fahrbahn, ein Zeuge zog uns weg, bevor wir von einem Auto erfasst wurden", so M. zu "Heute".

„Das war kein Zniachtal!“
Ferdinand M.über den Räuber

Er behielt die Oberhand und konnte den Räuber so lange festhalten und am Boden fixieren, bis die von Zeugen alarmierte Polizei eintraf. "Das war kein Zniachtal! Ich war froh, als die Beamten da waren", schildert der wehrhafte Wahl-Wiener, der bei der wilden Geschichte zahlreiche Abschürfungen sowie blaue Flecken davontrug. Der 46-Jährige wurde von der Rettung ins Spital gebracht, wo er versorgt wurde. Was ihn stört: "Die meisten Passanten schauten nur zu, anstatt einzuschreiten. Eine Dame hat aber meine Brille eingesammelt."

Verdächtiger ist in Haft

Den Verdächtigen, einen 37-jährigen Sengalese, versorgte nicht die Rettung, sondern die Polizei. Der Mann wurde wegen Verdachts des versuchten Raubes angezeigt und in eine Justizanstalt gebracht. Die Kripo ermittelt.

Bei den Rangeleien wurde auch die wertvolle Kameraausrüstung des Wahl-Wieners schwer in Mitleidenschaft gezogen. Sowohl Gehäuse als auch Objektiv weisen zahlreiche Schrammen und Kratzer auf. Ob die Versicherung von Ferdinand M. den Schaden übernimmt, ist noch nicht klar.

{title && {title} } ck, {title && {title} } Akt. 29.05.2025, 12:05, 28.05.2025, 12:38
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