Gastroprojekt gescheitert

C.O.P. pleite – Molchos Gourmet-Tempel ist Geschichte

Das Szeneprojekt von Nuriel und Haya Molcho ist pleite. Das C.O.P. in der Wiener Innenstadt steht vor dem Aus – das Konkursverfahren läuft.
Christoph Weichsler
28.05.2025, 14:35
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Vom Food-Tempel zur Insolvenz: Das Edelrestaurant C.O.P. in der Wiener Innenstadt wollte vieles – und ist nun am Ende. Schon der Start lief alles andere als rund. Die Molchos planten den Launch eigentlich vor Corona, dann kam die Pandemie dazwischen.

Auch 2022 verzögerte sich die Eröffnung weiter – geplante Termine mussten wegen anhaltender Krisen verschoben werden. Erst deutlich später sperrte das Lokal schließlich in der Biberstraße (Wiener Innenstadt) auf.

Ein Konzept mit Anspruch – und Problemen

Der Name C.O.P. stand für Collection of Produce, die Speisekarte listete transparent alle Produzenten, der Koch redete von "Lebensmitteln als Ausstellung". Klingt groß. War es auch – zumindest im Anspruch. Doch das hochgestochene Konzept konnte offenbar nicht genug Gäste langfristig überzeugen. "Menschen mit Vorliebe für Essen und Ästhetik" sollten kommen, schwärmte Nuriel Molcho. Doch selbst mit dem Gastro-Imperium NENI im Rücken und Promi-Köchin Haya Molcho als Aushängeschild blieb der große Ansturm wohl aus.

Am 28. Mai wurde das Konkursverfahren gegen die C.O.P. GmbH eröffnet, wie der KSV1870 mitteilt. Die Insolvenzdaten sind eindeutig: Gläubiger können ihre Forderungen bis 28. Juli anmelden, der erste Gerichtstermin ist für den 11. August angesetzt. Betroffen ist laut Edikt die Gesellschaft mit Sitz in der Biberstraße 8 – also genau jenes Lokal, das einst als "kulinarische Galerie" für Wiens Szene gedacht war.

Endgültig vom Netz genommen

Auch digital scheint das Aus besiegelt: Die Website des C.O.P. ist nicht mehr erreichbar, auf Google Maps wird das Lokal bereits als "vorübergehend geschlossen" geführt. Der Versuch, mit handverlesenen Produkten, ästhetischem Anspruch und einem unkonventionellen Konzept Wiens Gourmetszene zu erobern, ist gescheitert – leise, aber wohl endgültig.

Was bleibt, ist ein schaler Nachgeschmack

Dass ausgerechnet ein Herzensprojekt der erfolgreichen Molcho-Familie scheitert, überrascht. Immerhin betreibt Haya Molcho mit ihren Söhnen unter dem Label NENI erfolgreiche Restaurants in Wien und in halb Europa – von Berlin bis Paris.

Doch beim C.O.P. ging die Rechnung offenbar nicht auf. Was bleibt, ist ein edler Ort mit großer Idee – und jetzt viel Platz für Spekulationen über das nächste Kapitel in der Gastrokarriere der Molchos.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 28.05.2025, 14:43, 28.05.2025, 14:35