Anwaltsassistentin vor Gericht

"Schubser" – Kärntnerin stieß Drogendealer aus Fenster

Die 39-Jährige wurde wegen Veruntreuung und Körperverletzung zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt.
Newsdesk Heute
03.09.2025, 14:05
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Brisanter Fall: Eine 39-jährige Rechtsanwaltsassistentin musste sich am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Ihr wird vorgeworfen, als Erwachsenenvertreterin sechs Menschen um insgesamt 30.000 Euro gebracht und ihren Drogendealer aus dem Fenster gestoßen zu haben. Laut kleinezeitung.at wurde sie wegen Veruntreuung und Körperverletzung schuldig gesprochen und bekam vier Monate bedingte Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Kärntnerin zeigte sich vor Richterin Sabine Götz geständig und schilderte unter Tränen, wie es dazu kommen konnte. Sie habe sich übernommen: "Ich vertrat 13 Fälle vor Gericht, hatte meine Firma und habe noch andere Fälle übernommen", erklärte die 39-Jährige. "Als Erwachsenenvertreterin habe ich anderen oft Geld ohne Übernahmebestätigung gegeben." Dafür gab es von der Richterin ordentlich Kritik: "Genau das ist das Problem! Sie können das Geld nicht genau beziffern."

Die Angeklagte meinte weiter: "Ich habe mich einfach übernommen und habe den Überblick verloren." In der Zeit der Taten habe sie unter einer schweren Kokainsucht gelitten. Auf die Frage, ob das veruntreute Geld für Drogen ausgegeben wurde, antwortete sie mit Ja. Sie sei schon früher drogenabhängig gewesen, habe vor 20 Jahren eine Therapie gemacht und sei wegen der Überforderung rückfällig geworden. "Das war viel schlimmer als beim ersten Mal", so die Angeklagte. Sie sei den Freund, der sie immer wieder mit Kokain versorgte, nicht losgeworden.

Im September 2023 habe sie bemerkt, dass dieser Freund Drogen in ihrer Wohnung versteckt hatte: "Ich habe zwar Drogen konsumiert, aber ich wollte nie welche in meiner Wohnung haben." An dem Tag war auch ihre Tochter daheim. Die 39-Jährige wollte, dass der Mann die Wohnung verlässt: "Er sollte aus dem Fenster und aus meinem Leben verschwinden." Als er dann wirklich aus dem offenen Fenster flüchten wollte, habe sie ihm einen Schubser gegeben. Der Mann stürzte und verletzte sich dabei.

"Sie haben gut daran getan, ein Geständnis abzulegen", sagte die Richterin bei der Urteilsverkündung. Das sei ein wichtiger Milderungsgrund. Bereits im Dezember war die Frau in einem ersten Verfahren zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Das jetzige Urteil ist eine Zusatzstrafe, insgesamt muss sie also sieben Monate bedingt absitzen. Die Ansprüche der Privatbeteiligten von mehr als 30.000 Euro hat die 39-Jährige anerkannt: "Ich stehe dazu und bin geständig, aber ich habe auch sehr viel Gutes getan."

Zum Schluss gab es noch eine deutliche Warnung von der Richterin: "Wenn Sie in den nächsten drei Jahren wieder etwas anstellen, gibt es eine neue Strafe und Sie gehen die sieben Monate in Haft. Das kann Ihnen auch blühen, wenn Sie wieder mit Drogen anfangen. Wenn Sie merken, dass Sie wieder Probleme bekommen, melden Sie sich besser vorher bei mir."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 03.09.2025, 14:23, 03.09.2025, 14:05
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