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Rechtsradikale Aktivisten verhüllen Flüchtlings-Denkmal 

Geschmacklose Aktion am Sonntag in Wien: Eine rechte Gruppierung fühlte sich bemüßigt, ein Zeichen für die "Leben weißer Menschen zu setzen". 

Marlene Postl
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Das Museumsquartier in Wien (Symbolbild)
Das Museumsquartier in Wien (Symbolbild)
Mirjam Reither / picturedesk.com

"White Live Matters" lautet der verhöhnende Schlachtruf dieser selbsternannten Aktivistengruppe, die am Sonntag in Wien-Mariahilf demonstrierte. Denn dieser Slogan basiert auf der "Black Lives Matter"-Bewegung aus der USA, die sich gegen Polizeigewalt gegenüber Afroamerikanern einsetzt. 

Weil sich die Rechtsextremen nach eigenen Angaben ein Denkmal für "unsere Toten" wünscht, verhüllten sie am Sonntagnachmittag den für Marcus Omofuma errichteten Gedenkstein. Omofuma sollte 1999 von Österreich nach Bulgarien abgeschoben werden und verstarb noch im Flugzeug am Weg nach Sofia. Aufgrund heftiger Gegenwehr von seiner Seite fesselten und knebelten ihn begleitende Polizisten und er erstickte. 

Auf der hölzernen Abdeckung, mit der die Gruppe das Denkmal verdeckte sind verschiedene Opfer von Terroranschlägen abgebildet: von einem Anschlag in London und in Stockholm 2017, in Paris 2015 und in Wien 2020 - allesamt Frauen mit weißer Hautfarbe. 

Update: In einer ersten Version wurde dieser Artikel bedauerlicherweise mit einem eingesendeten Leserfoto illustriert. Wie auch der Titel des Textes zeigt, sollte keineswegs die Aktion von Rechtsextremen positiv dargestellt werden. Die Redaktion hält zudem fest, dass kein Honorar für das verwendete Foto, dessen Urheber vom Einsender verschleiert wurde, bezahlt wurde.