Verstappen geigte auf dem Kurs von Interlagos wieder groß auf. Nach Abstimmungsproblemen aus der Boxengasse losgefahren, pflügte der niederländische Red-Bull-Star mit seinem RB21 und trotz eines frühen Patschens und der kurzfristigen Strategie-Änderung durch das Feld und wurde starker Dritter.
Doch die Aufholjagd könnte zu wenig sein, um in den Kampf um den WM-Titel noch ernsthaft einzugreifen. Denn McLaren-Star Lando Norris, der die Fahrer-Wertung komfortabel anführt, liegt bei noch drei Formel-1-Rennen und einem Sprint deutlich voran: 24 Punkte vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri und 49 Zähler vor Verstappen – das sind ein beziehungsweise zwei Rennsiege.
"Es muss nun bei Lando Norris jetzt schon etwas passieren, um die WM-Chancen von Max intakt zu halten", schrieb Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko in seiner "Speedweek"-Kolumne. Was der 82-Jährige damit meint: "Also ein Ausfall von Lando oder eine Kollision. Sonst haben wir keine Chance."
Auch, weil sich der österreichische Rennstall beim Setup in Interlagos vergriffen hatte. "Wir haben experimentiert mit zwei verschiedenen Unterböden, dabei sind wir in der Quali aus dem Arbeitsfenster gefallen, in welchem das Auto mit den Reifen harmoniert", erklärte Marko. Warum dies passierte, wisse man im Rennstall selbst nicht. Minimalste Veränderungen, wie die Variation der Bodenfreiheit um einen halben Millimeter, würden zu großen Leistungsschwankungen führen, erklärte der Red-Bull-Berater.
Trotz alledem sah der Grazer auch etwas Positives an der Red-Bull-Situation: "Dass wir im Laufe der Saison diesen Umschwung geschafft haben und zwar so massiv, dass wir uns auf einmal wieder im WM-Rennen befunden haben." Der Umschwung kam aber zu spät. Und nicht nachhaltig genug. "Wenn das Titelrennen letztlich verloren geht, so liegt das in dieser Zeit nach dem Imola-Wochenende, als ein halbes Dutzend Rennen lang nur wenig funktioniert hat", so Marko.
"Wir wissen nun, welchen Unterboden wir weiter verwenden. Und welche Flügeleinstellungen", so Marko. In der Motorsport-"Königsklasse" stehen noch die Rennen in Las Vegas, Katar und Abu Dhabi auf dem Programm.