Formel 1

Red-Bull-Chef Horner teilt gegen Mercedes aus

Das turbulente Formel-1-Finale des Vorjahres kostete Renndirektor Michael Masi den Job. Christian Horner macht Mercedes dafür verantwortlich. 

Heute Redaktion
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Christian Horner
Christian Horner
GEPA

Am 18. März wird die Formel-1-Saison in Bahrain mit dem freien Training offiziell eröffnet. Das Tarnen und Täuschen der Vorbereitung geht zu Ende, die Karten kommen auf den Tisch, die ersten Fragen beantwortet: Wer hat die Reglement-Änderungen am besten gemeistert, welche Piloten sind in Frühform, wer muss nachjustieren? 

Fakt ist: Das dramatische Finale des Vorjahres ist noch in aller Munde. Max Verstappen krönte sich in der letzten Runde zum Weltmeister, überholte Lewis Hamilton, schnappte ihm so den Titel weg. Möglich machte es eine Entscheidung von Renndirektor Michael Masi, der das Reglement eigenwillig interpretierte und in den Showdown eingriff. 

Im Detail: Während einer Safety-Car-Phase in der letzten Runde ließ Masi nicht alle sieben überrundeten Autos zurückrunden, sondern nur jene fünf, die zu dem Zeitpunkt zwischen Leader Hamilton und Verstappen lagen. Verstappen, mit frischen Reifen ausgestattet, bekam so den WM-Titel auf dem Silbertablett serviert.

Der Renndirektor musste in der Folge seinen Job aufgeben. Ein Umstand, der Red-Bull-Boss Christian Horner sauer aufstößt. "War es richtig, ihn basierend auf dem Druck, den ein anderes Team (Mercedes, Anm.) auf ihn ausgeübt hat, zu feuern? In meinen Augen war das falsch", sagt Horner in einem BBC-Interview. "Das ist für mich gleichbedeutend mit Mobbing. Das ist passiv-aggressiv."

Horner ist ohnehin der Meinung, dass Masi wenig falsch gemacht habe. "Der einzige Fehler, den Michael gemacht hat, könnte man argumentieren, war, dass er die zwei hinteren Autos nicht durchgewunken hat. Das wäre locker möglich gewesen, hatte aber keinen Einfluss auf den Ausgang des Rennens."

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    Masi musste sich nach dem Formel-1-Finale viel Kritik gefallen lassen. "Wir waren auch oft die Leidtragenden von Michaels Fehlern. Aber er hatte eine enorm schwierige Aufgabe in einem Sport, in dem der Druck immens ist. Was ich nicht vergeben kann, ist das Herumtrollen, der Missbrauch im Internet, die Todesdrohungen, die er und seine Familie erhalten haben. Das können wir nicht tolerieren", sagt Horner. "Das hat nichts mehr mit Sport zu tun. Das ist reines Mobbing, und ich würde das innerhalb unserer Organisation nicht akzeptieren."

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