Augengesundheit

Optiker-Check ersetzt nicht den Augenarztbesuch

Immer mehr Optikerfilialen bieten mit "Augen-Check-ups" telemedizinische Vorsorgeuntersuchungen an. Einen ärztlichen Check ersetzt das nicht.
Heute Life
17.09.2025, 15:54
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Immer mehr Optikerfilialen bieten unter dem Titel "Augen-Check-up" telemedizinische Vorsorgeuntersuchungen an. Dabei werden in den Filialen eine Sehstärkenbestimmung, eine Augeninnendruckmessung sowie eine Netzhautaufnahme durchgeführt. Diese Daten werden anschließend digital an eine Augenärztin oder einen Augenarzt übermittelt, die bzw. der auf dieser Grundlage einen Befund erstellt.

"Regelmäßige augenärztliche Vorsorge ist zentral, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Solche Teiluntersuchungen können eine vollständige augenärztliche Kontrolle nicht ersetzen", betont Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien.

Vollständige Untersuchung nur in Ordinationen

Gabriela Seher, Fachgruppenobfrau für Augenheilkunde und Optometrie der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien und Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG), ergänzt: "Eine augenärztliche Vorsorgeuntersuchung ist weit mehr als die Auswertung einzelner Messwerte. Nur in einer Augenarztordination sind die räumlichen, technischen und medizinischen Voraussetzungen gegeben, um Augenerkrankungen wie Grüner Star (Glaukom), Makuladegeneration oder Netzhautveränderungen sicher und frühzeitig zu erkennen."

Sie verweist darauf, dass es bei den neu angebotenen "Augen-Check-ups" inzwischen Änderungen gegeben hat: "Es ist zwar positiv, dass die Befundberichte dieser Angebote nach Hinweisen der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien angepasst wurden und nun klar auf den Teilbefund-Charakter hinweisen. Dennoch bleibt entscheidend: Eine vollständige augenärztliche Untersuchung kann nur in den Ordinationen erfolgen."

Prävention beginnt bei den Kindern

Besonders wichtig ist Vorsorge schon bei den Kleinsten. "Prävention beginnt bei den Kleinsten. Regelmäßige Kontrollen im Kindes- und Erwachsenenalter helfen, Sehverlust zu verhindern und chronische Erkrankungen rechtzeitig zu behandeln", sagt Kamaleyan-Schmied.
Mit Projekten wie dem Pixi-Buch für kleine Patientinnen und Patienten, herausgegeben von der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft und unterstützt von der Wiener Ärztekammer, wird Kindern spielerisch erklärt, warum Augenvorsorge wichtig ist. Das Buch liegt in vielen Ordinationen als Geschenk auf und macht den ersten Besuch beim Augenarzt zu einem angenehmen Erlebnis.

Die Wiener Ärztekammer setzt sich außerdem mit dem Projekt "Med4School – die Gesundheitsdrehscheibe" schon seit vielen Jahren dafür ein, die Gesundheitskompetenz von klein auf zu fördern und das Bewusstsein für Vorsorge frühzeitig zu stärken.

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