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"Regierung, macht euren Job und eine klare Ansage!"

Glattauer gibt Noten. Heute: Wir wollen klare Ansagen! ENTWEDER Präsenz- ODER Fernunterricht! Und: Wenn Polizisten angezündet werden sollen...

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em> Noten.<br>
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Klare Ansagen statt feigem Wischiwaschi!

"Gerne hätte ich Ihnen einen konkreten Plan für den Unterrichtsbetrieb präsentiert. Jedoch sind die medialen Mitteilungen der Regierenden und die Vorgaben des Bildungsministeriums zu widersprüchlich, als dass sie organisatorisch vereinbar wären." Diese vielsagenden Sätze eines Wiener AHS-Direktors in seinem Elternbrief zeigen das Dilemma, in das die Regierung 1,2 Millionen Schüler, deren Eltern und 120.000 Lehrerinnen manövriert hat. Faßmann hü, Schallenberg hott. Das Ergebnis: Wischiwaschi.

Die Regierung gibt den Schwarzen Peter damit feig, nein, nicht an die Eltern, sondern in der Praxis an Schulen und Lehrer weiter. Sie müssen nun entscheiden, ob in ihren Klassen ab Montag ordentlich weiterunterrichtet wird, Zensuren inklusive, und damit alle Kinder, die fehlen, einen Lernrückstand aufreißen, oder ob sie Schüler "ermuntern" nicht zu kommen, weil eh nix mehr passiert. Werte Regierung, macht euren Job und eine klare Ansage! Entweder – oder.

Note: Nicht genügend

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.

ENTWEDER Präsenz- ODER Fernunterricht!

Entweder die Politik entscheidet sich trotz Lockdowns für offene Schulen und fordert die Eltern auf, ihre Kinder auch hinzuschicken. Oder sie schließt sie für den Unterricht und verordnet Distance-Betrieb. Ich bin (wie auch Bildungsminister Heinz Faßmann) für die erste Variante:

1) Kinder brauchen gerade jetzt andere Kinder.

2) 90 Prozent der Schulen sind für effektiven Fernunterricht noch immer nicht (auf)gerüstet.

3) Es gibt ein Test-System, das man nur endlich optimieren müsste, damit es wirkt: Infizierte isolieren, Contact-Tracing, tägliche Tests für alle anderen, auch für Lehrerinnen.

Noch vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle für Schulschließungen plädiert. Aber die Umstände haben sich geändert: Lehrerinnen könnten zu 100 Prozent geimpft sein, detto Schüler ab 12. Ja, auch Kinder sind ansteckend, aber selber erkranken sie selten und noch seltener schwer. Und Kindern ihr Schulleben vorzuenthalten, weil zu Hause Ungeimpfte herumsitzen – das geht gar nicht mehr.

Note: Nachprüfung

Wenn Polizisten angezündet werden sollen...

Oft gepredigt: Maßnahmen sind nur so viel wert wie ihre Einhaltung kontrolliert und sanktioniert wird. So gesehen kann man einer Berufsgruppe, die in Corona- und Lockdown-Zeiten Tag für Tag zum Handkuss kommt, gar nicht genug Anerkennung und Respekt zollen: der Polizei. Umso schrecklicher der Vorfall in Linz, wo Mitglieder einer Jugendbande, darunter Schüler, gestanden haben, sie hätten Polizisten in eine Falle locken, mit Benzin übergießen und anzünden wollen (bei einem Polizeiauto ist es ihnen gelungen). Motiv: Hass auf Polizisten, die die Corona-Maßnahmen kontrollieren.

Ich kann das kaum fassen und frage mich: Wer versagt hier? Oder ist man chancenlos, solange es Parlamentarier (!) ungestraft "Diktatur" nennen dürfen, wenn demokratisch gewählte Politiker Menschenleben zu retten versuchen?

Note: Sehr übel
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