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Reifenmord in "Down Under"

Kolumne zu aktellen Themen der Formel 1 von Markus Miksch.

Heute Redaktion
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Bild: Hertel

Pirellis neue Reifen sorgen für jede Menge Diskussionsstoff. Gegenüber dem Vorjahr wurden die Mischungen weicher. Sie bieten dadurch mehr Grip. Der italienische Pneuerzeuger erhofft sich dadurch mehr Überholmanöver. Andererseits werden die Reifen schneller verschlissen. Dies sorgte beim WM-Auftakt für eine gigantische Zahl von Boxenstopps.

Sieger Kimi Räikkönen war nur einer von fünf Piloten, die mit zwei Boxenstopps durchkamen. Die restlichen 13 Fahrer, die ins Ziel kamen mussten sogar drei Mal zum Reifenwechsel. Vor allem die Supersoft-Mischung erwies sich nur als wenig haltbar. Am McLaren von "Reifenflüsterer" Jenson Button hatten sie nach nur vier Runden oder rund 21 Kilometern ihr Ablaufdatum erreicht.

Gegenüber dem Vorjahr gab es im Schnitt einen Boxenstopp mehr. Dies sorgte vor allem bei den Zuschauern für Verwirrung. Aufgrund der unterschiedlichen Strategien führte sogar Adrian Sutil eine Zeit lang das Rennen an. Wer "boxenstoppbereinigt" in Führung lag, war nur dem erfahrenen Zuschauer, der nebenbei das Live-Timing auf seinem PC oder Handy laufen hatte, klar.

Falls die neuen Reifen für eine Verbesserung der Show sorgen sollten, was offiziell der Plan war, ist es zumindest in Australien misslungen. Angesichts der tollen Rennen im Vorjahr wäre es eigentlich nicht notwendig gewesen, künstlich einzugreifen.

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