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Reisende aus ÖBB-Zügen geworfen – jetzt hagelt es Kriti

Wer am langen Wochenende ohne Sitzplatz-Reservierung mit einem ÖBB-Zug fahren wollte, hatte offenbar das Nachsehen. Auf Twitter wird gewettert.

Christine Scharfetter
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Das Reisewochenende wurde für viele ÖBB-Passagiere zum Desaster.
Das Reisewochenende wurde für viele ÖBB-Passagiere zum Desaster.
Franz Gruber / KURIER / picturedesk.com

Obwohl die Österreichischen Bundesbahnen noch vor Christi Himmelfahrt 10.000 Sitzplätze aufstockte, reichten diese offensichtlich nicht aus. Meldung über Passagiere, die trotz Ticket aufgrund mangelnder Sitzplatzreservierung den Zug verlassen mussten, erschüttern Twitter.

"Gestern gab es Chaos am Hauptbahnhof Wien; Züge waren so gut gebucht, dass (...) keine Chance auf eine Reservierung hatte; um 12:30 Uhr hieß es daher, wer keinen Sitzplatz hat, bitte aussteigen", klagt auch User Christian Horner sein Leid. Alle weiteren Züge zu seinem Ziel Linz wären ebenfalls restlos ausgebucht gewesen.

Mutter mit Kind aus Zug geworfen

Berichtet wird unter anderem von rund 20 Personen, die alleine einen Zug in Wien-Meidling verlassen mussten. Betroffen waren wohl aber mindestens drei Züge Richtung Deutschland, die in Wien und Linz von Passagieren ohne Reservierung verlassen werden mussten. So erzählte auch eine "Heute"-Leserin, dass sie am Sonntag mit ihrem 12-jährigen Kind auf dem Weg nach Frankfurt gebeten wurde, den Zug zu verlassen. Ihr Manko: Die Wienerin, die in Frankfurt arbeitet, hatte keine Sitzplätze reserviert.

Begründet wird die enorme Überfüllung trotz Aufstockung von Seiten der ÖBB mit dem starken Reiseverkehr aufgrund des langen Wochenendes. "Es war das erwartet starke Rückreisewochenende. Aber sehr viele Personen haben die Reservierung in Anspruch genommen", betonte ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel gegenüber dem "Kurier".

Tatsächlich kann einem Kartenbesitzer ohne Sitzplatzreservierung die Mitfahrt bei einer Überbesetzung ohne weiteres verweigert werden. Das Ticket selbst verfällt für gewöhnlich allerdings nicht und kann bei der nächsten Mitfahrmöglichkeit gelöst werden. Alternativ könne man zwar auch im Zug stehen, dabei müsse das Zugpersonal aber zu jeder Zeit zu allen relevanten Bereichen des Zugs Zugang haben. Dazu gehören etwa die Feuerlöscher oder die Notsprechstellen. Ist es im Gang aber zu voll und alle Sitzplätze belegt, müsste aus Sicherheitsgründen eben irgendjemand hinaus, erklärte auch ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder unlängst in Ö1.

Lösungssuche für Pfingsten

Am Mittwoch und Donnerstag waren gleich fünf Züge davon betroffen. Die Waggons waren laut ÖBB derart überfüllt, dass Passagiere ersucht worden seien, den Zug zu verlassen.

LESER-AUFRUF:
Hast auch du den Zug aufgrund mangelnder Sitzplatzreservierung verlassen müssen oder hast du vergangenes Wochenende die Aufregung beobachten können? Dann melde dich unter >>> [email protected]

Damit den Passagieren diese Schicksal am kommenden Pfingstwochenende erspart bleibt, werden wohl erneut Verstärkerzüge zum Einsatz kommen. Auch appelliert man weiterhin zur Sitzplatzreservierung. Zernatto-Peschel empfiehlt außerdem, die Züge an den Tagesrandzeiten, "wo es die größten Spitzen gibt", zu meiden.

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