Politik

Rendi-Wagner, Kurz und die Hofer-Fieberkrise

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die SPÖ-Chefin warf ÖVP-Chef Kurz beim finalen ORF Wahlduell dessen angeblichen Umgang mit dem Fieberschub Norbert Hofers beim vorherigen Wahlduell vor.

Das letzte ORF-Wahlduell wurde noch einmal sehr emotional, besonders jenes zwischen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und ÖVP-Obmann Sebastian Kurz. Die rote Spitzenkandidatin sprach von einer "Vertrauenskrise" im Umgang mit Kurz. Dieser lasse ihr Dinge öfters über Medien ausrichten und gebe Details aus Besprechungen weiter.

Für besonderes Aufsehen sorgte ein Vorwurf Rendi-Wagners im Zusammenhang mit der Erkrankung von FPÖ-Chef Norbert Hofer. Dieser hatte beim vorherigen Wahlduell eine Fieberschub erlitten und mehr als 39 Grad Fieber.

Rendi-Wagner warf Kurz vor, dass dessen erste Reaktion war, seinen Sprecher zu beauftragen, "die Zeitungen" anzurufen und darüber zu informieren. Statt zu helfen habe er politisches Kapital aus der Erkrankung geschlagen, was sehr gut "die zwei Gesichter des Sebastian Kurz" aufzeige, so der Vorwurf der SPÖ-Chefin.

Sebastian Kurz widersprach umgehend der Darstellung und sprach von "Verschwörungstheorien". Auf Twitter sorgte der Vorwurf für Stirnrunzeln. Mehrere Journalisten meldeten sich zu Wort und erklärten, sie hätten durch Hofers Pressesprecher Höferl über die Erkrankung erfahren, der diese kurz vor 20.30 Uhr auf Twitter publik machte, etwa Georg Renner von der "Kleinen Zeitung".

Rendi-Wagner legt in Aussendung nach

In einer Aussendung konkretisierte Rendi-Wagner den Vorwurf am Donnerstag noch einmal: "hat Kurz um ca. 20 Uhr – vor dem gemeinsamen Gruppenfoto im ORF-Studio – seinen Pressesprecher damit beauftragt, eine Zeitung darüber zu informieren. Ich war in unmittelbarer Nähe und habe es selbst gehört", heißt es da.

Höferl sei also mit der Bekanntmachung sozusagen die Flucht nach vorne angetreten, um der Enthüllung durch Medien zuvorzukommen, so die Andeutung der SPÖ. Nachprüfen lässt sich das alles nicht, da praktisch Aussage gegen Aussage steht.